Baubeginn für Historikerzentrum in München - Kultusminister Zehetmair: Meilenstein in der Entwicklung der Universität
Die zur Zeit noch weit im gesamten Stadtgebiet verstreuten historischen Institute der Universität München werden bald unter einem Dach untergebracht sein. Kultusminister Zehetmair nahm am Mittwoch den Ersten Spatenstich für den Neubau der historischen Institute an der Ecke Schelling- und Amalienstraße vor. Wie der Minister erklärte, werde es durch die Errichtung des rund 50 Millionen Mark teuren Historikerzentrums zum ersten Mal seit Kriegsende möglich sein, die historischen Wissenschaften in einem zusammenhängenden Gebäudekomplex unterzubringen. Damit könnten die vielen derzeit noch bestehenden räumlichen und organisatorischen Probleme gelöst werden. Allein die Kosten für die zahlreichen Anmietungen und die erforderlichen Doppelbestellungen wissenschaftlicher Literatur und Zeitschriften seien eine große Belastung, die nun bald abgestellt werden könne.
Zehetmair bezeichnete den Neubau als einen Meilenstein in der Entwicklung der Universität München. Das Vorhaben sei ein sichtbares Zeichen dafür, daß Bayern den geisteswissenschaftlichen Fächern eine ebenso wichtige Rolle zumesse wie den Naturwissenschaften. Durch die hervorragende Lage des Neubaus sei in Zukunft eine intensivere Kooperation zwischen den verschiedenen geschichtswissenschaftlichen Instituten und anderer forschungsrelevanter Einrichtungen in München möglich, wovon Forschung und Lehre nur profitieren könnten. Zusammen mit der Staatsbibliothek und dem Hauptstaatsarchiv sowie mit dem Institut für Zeitgeschichte, der Monumenta Germaniae Historica und dem Historischen Kolleg werde das Historikerzentrum die bedeutende Stellung Münchens als Forschungsstandort der Geschichtswissenschaft unterstreichen. Geplant sei, den Neubau im Jahr 1999 fertigzustellen.