Pressemitteilung
Nr. 253- 18. Oktober 2000
Bayern fordert mehr Geld für Hochleistungssport
Die Bayerische Kultusministerin Monika Hohlmeier hat die Bundesregierung anlässlich der 24. Sportministerkonferenz der Länder am 19./ 20.10.2000 in Potsdam aufgefordert, mehr Mittel für den Hochleistungssport bereit zu stellen. Massiv kritisierte die Politikerin die Pläne von Bundesinnenminister Otto Schily, den Haushaltsansatz für die Sportstättenförderung von 68 Millionen DM auf nur mehr 40 Millionen DM zu reduzieren. „Spitzensport braucht optimale Trainingsstätten. Eine drastische Mittelkürzung wäre das Aus für eine qualifizierte Förderung von Nachwuchsspitzensportlern", erklärte die Ministerin. Die lediglich durchschnittlichen Ergebnisse der deutschen Olympiamannschaft in Sydney und das Abschneiden der Fußballnationalmannschaft bei der Europameisterschaft hätten gezeigt, dass die Talentförderung und die Förderung von Leistungssportlern in Deutschland verbesserungsbedürftig sei. Das Sparpaket von Bundesminister Schily würde die Situation jedoch weiter verschlechtern. In Bayern werden die Trainingsstätten des Olympiastützpunkts Bayern, unter anderem die Bob- und Rodelbahn Berchtesgaden-Königssee, mit Zuschüssen des Bundes finanziert.
Bayern nehme den Auftrag der Nachwuchsförderung sehr ernst und habe hierzu vorbildliche Projekte gestartet. Beispielhaft nannte die Ministerin die neuen „Partnerschulen des Leistungssports" in München/Taufkirchen und in Nürnberg. In beiden Städten kooperierten Schulen aller Schularten und Sportfachverbände sowie ortsansässige Vereine mit Unterstützung des Freistaats Bayern mit dem Ziel einer optimalen Talentförderung in verschiedenen Sportarten, z. B. Volleyball oder Schwimmen. In München hätten sich eine Hauptschule, eine Realschule und ein Gymnasium mit dem Bayerischen Fußballverband sowie den Fußballvereinen FC Bayern München, TSV 1860 München und Spielvereinigung Unterhaching zusammengeschlossen, um fußballbegabten Kindern eine optimale Förderung zu ermöglichen. Unterrichtszeiten und Trainingseinheiten seien exakt aufeinander abgestimmt. Außerdem können die teilnehmenden Kinder bei Bedarf die Schulart wechseln, ohne deswegen die Leistungssportförderung aufgeben zu müssen. Das Modell in München/ Taufkirchen wird vom Freistaat Bayern mit rund 600.000 DM pro Schuljahr unterstützt. Die Sportvereine und der Bayerische Fußball-Verband übernehmen die Talentsichtung und die Leistungssportförderung.
Hohlmeier unterstrich darüber hinaus die Bedeutung des Schulsports für die Konzentrationsfähigkeit und die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Bayern unternehme hohe Anstrengungen, die in den vergangenen Jahren wegen der hohen Schülerzahlen erforderlichen Kürzungen im Sportbereich wieder rückgängig zu machen. Hierfür würden allein in den kommenden drei Jahren 13 Millionen Mark zusätzlich eingesetzt.
Dorothee Erpenstein
Pressesprecherin des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus