26. November 1998

25 Jahre Bayerischer Landesdenkmalrat
"Denkmalschutz ist auch wirtschaftlich ein Gebot der Vernunft"

Gerade in wirtschaftlich und finanziell schwierigen Zeiten ist Denkmalschutz nach Auffassung von Wissenschaftsminister Zehetmair kein überflüssiger Luxus, sondern ein Gebot der Vernunft. Dies betonte Wissenschaftsminister Zehetmair bei einer Feier zum 25jährigen Bestehen des Bayerischen Landesdenkmalrates am Freitag in München. Jede von der öffentlichen Hand in die Sanierung von Baudenkmälern investierte Mark bewirke etwa das Zehnfache an privaten Investitionen und sichere damit Arbeitsplätze. Aus diesem Grund sei die von der Bundesregierung beabsichtigte Streichung von Steuererleichterungen für die Instandsetzung und Erhaltung historischer Gebäude nicht nur unter kulturellen, sondern auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten fragwürdig. Sollten die Bonner Pläne verwirklicht werden, sei mit Sicherheit ein dramatischer Rückgang bei den Investitionen in diesem Bereich zu erwarten.

Dem Landesdenkmalrat bescheinigte der Minister, er habe viel dazu beigetragen, dass es zu einer Trendwende im Bewusstsein der Bevölkerung gekommen sei. "Denkmäler sind heute kein Thema mehr, das allenfalls am Rande abgehandelt wird." Private Spenden zur Restaurierung historischer Gebäude oder die Besucherrekorde am "Tag des offenen Denkmals" seien ein Beleg dafür, dass es derzeit in der Bevölkerung geradezu eine "Denkmalbegeisterung" gebe.

Dazu berufen, die Staatsregierung zu beraten und in wichtigen Fragen der Denkmalpflege mitzuwirken, habe der Landesdenkmalrat in über 250 Sitzungen ein enormes Arbeitspensum geleistet und viel Stehvermögen gezeigt. Dabei sei er nicht nur auf Anfrage der Staatsregierung tätig geworden, sondern habe auch von sich aus seine Auffassung zu bestimmten Fragen an die Staatsregierung herangetragen. Für diese wertvolle und unverzichtbare Tätigkeit als objektive Wächter gebühre den Landesdenkmalräten Dank.

 

Toni Schmid, Pressesprecher des
Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst