6. November 1996

C. Die Hochschulen zu Beginn des Wintersemesters 1996/97

1. Universitäten

Universität Augsburg

Der Ausbau der naturwissenschaftlich orientierten Augsburger Physik zu einem Zentrum der anwendungsorientierten Festkörperphysik geht zügig voran. Mitte Juli konnte der 1. Bauabschnitt der Physikgebäude (Kostenvolumen einschließlich Erstausstattung und Erschließung: ca. 57 Mio DM) bezogen werden. Dieser Neubau schuf für den Forschungsschwerpunkt Elektronische Korrelationen und Magnetismus optimale Arbeitsbedingungen. Für die drei neuen Lehrstühle konnten international renommierte Wissenschaftler gewonnen werden.
Im Bau ist auch der 2. Bauabschnitt der Gebäude für das Institut für Physik, das derzeit nur provisorisch untergebracht ist. Dieser Bauabschnitt umfaßt einschließlich Erstausstattung und Erschließungsmaßnahmen ein Investitionsvolumen von ca. 100 Mio DM. Das von Bayern vorfinanzierte Vorhaben wird im Rahmen des Programms "Offensive Zukunft Bayern" mit 85 Mio DM aus Privatisierungserlösen finanziert.

Im März 1996 konnte mit dem Neubau für die Juristische Fakultät (Kostenvolumen einschließlich Erschließung und Erstausstattung ca. 42 Mio DM) begonnen werden.

Universität Bamberg

Mit den Bauarbeiten für ein neues Gebäude zur Unterbringung des Hochschulrechenzentrums soll 1998 begonnen werden. Das Rechenzentrum ist derzeit noch provisorisch im Gebäude der ehemaligen Pädagogischen Hochschule an der Feldkirchenstraße untergebracht. Mit dem Neubau soll die Universität die notwendigen und den modernen Anforderungen entsprechenden Räumlichkeiten erhalten. Voraussetzung für den Baubeginn ist jedoch die Mitfinanzierung des Bundes, über die noch nicht abschließend entschieden ist.

Wegen der knappen Bücherstellflächen und einer nicht ausreichenden Zahl von Leseplätzen ist auch ein Erweiterungsbau der Fachbereichsbibliothek der Fakultät Sprach- und Literaturwissenschaften im Bereich des Burgershofes notwendig. Wegen der zentralen Lage des Baugrundstücks in der Altstadt von Bamberg wurde ein Architektenwettbewerb durchgeführt, der im Sommer dieses Jahres erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Für die weitere Planung wird der sehr ansprechende Entwurf von Architekt Klaus Seebe und Dipl.-Ing. Gerhard Meyer aus Bayreuth zugrunde gelegt.

Neu eingeführt wurde an der Universität Bamberg ein zweisemestriger Ergänzungsstudiengang Katholische Theologie, zunächst probeweise für zwei Durchgänge, in dem im kirchlichen Bereich tätigen Laien eine zusätzliche theologische Kompetenz vermittelt werden soll.

Universität Bayreuth

Mit dem Neubau für die Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften kann in Kürze begonnen werden. Das Kultusministerium hat der Ausschreibung des Bauvorhabens im September zugestimmt. Vergabe und Durchführung der Baumaßnahmen sollen bald freigegeben werden. Damit sind die verfahrensrechtlichen und haushaltsmäßigen Voraussetzungen zum planmäßigen Beginn des Diplomstudiengangs Materialwissenschaften an der Universität Bayreuth zum Wintersemester 1998/99 sichergestellt.

Mit der neuen Fakultät und dem Studiengang Materialwissenschaften werden theoretische und anwendungsorientierte Naturwissenschaftler mit Ingenieuren zu gemeinsamer, interdisziplinärer Forschung und Lehre zusammengebracht und fächerübergreifende, besonders praxisorientierte Ausbildungsmöglichkeiten geschaffen. Die Errichtung der Fakultät ist Teil des Programms der Bayerischen Staatsregierung "Offensive Zukunft Bayern", mit dem Privatisierungserlöse gezielt in die Zukunft investiert werden. Mit den Materialwissenschaften wird die naturwissenschaftliche Grundlagenforschung der Universität Bayreuth eine verstärkt anwendungsbezogene Komponente erhalten, die mittelbar auch deutlich zur Verbesserung der Standortqualität des Wirtschaftsraumes Oberfranken beitragen kann.

Universität Erlangen-Nürnberg

Der Neubau Pharmakologie und Toxikologie mit einem Volumen von 23 Mio DM ist bereits in Bau. Begonnen wurde auch mit der Notsanierung der Chemischen Institute und dem Umbau des Mehrzweckgebäudes 105 für Physikalische Lehrstühle. Im Planungsstadium befinden sich die Erweiterung der Genetik (26 Mio DM) und der Umbau von 7 Gebäuden auf dem ehemaligen US-Gelände (53 Mio DM). Für den Neubau der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät wird derzeit ein Architektenwettbewerb durchgeführt.

Das von der Staatsregierung beschlossene Abrundungskonzept der Technischen Fakultät sieht die Schaffung von 20 neuen Lehrstühlen mit entsprechender Infrastruktur vor. Einschließlich des Haushalts 1995/1996 konnten bisher 10 Lehrstühle mit 58 Mitarbeiterstellen geschaffen werden, die vorbehaltlich der Verabschiedung durch den Bayerischen Landtag auch gesichert sind. Im Rahmen des Abrundungskonzepts werden ein Lehrstuhl für Systemsimulation und ein Lehrstuhl für Sensorik geschaffen. Außerdem hat die Universität Erlangen-Nürnberg die kostenneutrale Schaffung zweier Lehrstühle für Nachrichtentechnik, insbesondere für die Digitale Übertragung und Mobilkommunikation sowie für Elektromagnetische Felder beantragt.

Zum Sommersemester 1996 hat die Evangelisch-Theologische Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg mit der Fakultät Katholische Theologie der Universität Bamberg zur Ergänzung ihres jeweiligen Lehrangebots eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen mit dem Ziel, theologische Wissensgebiete aus der Perspektive der katholisch bzw. evangelisch-theologischen Tradition in der jeweils anderen Fakultät darzustellen. Die Kooperation sieht einen Austausch von Professoren im Umfang von zwei Semesterwochenstunden vor.

Zum Wintersemester 1996/97 wurde das Erweiterungsfach Informatik für das Studium des Lehramts an Gymnasien und der Diplomstudiengang Politikwissenschaft eingeführt.

An der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät kann zukünftig der akademische Grad eines/einer "Diplompsychogerontologe/in (Postgrad)" verliehen werden.

Klinikum der Universität Erlangen-Nürnberg

Die Grundsteinlegung für den Neubau zur Unterbringung Klinischer Forschungseinrichtungen, mit dem ein Verfügungszentrum für Klinisch-experimentelle Forschung errichtet werden soll, ist für den 28. November geplant. Die Baukosten belaufen sich auf rd. 42 Mio DM. Das Projekt wird aus den Privatisierungserlösen im Rahmen des Programms "Offensive Zukunft Bayern" mit 40 Mio DM finanziert.

Ein Schlüsselvorhaben für die weitere Entwicklung des Erlanger Klinikums ist das Nichtoperative Zentrum. Der 1. Bauabschnitt (Medizinische Kliniken I und II einschließlich Röntgendiagnostik, Notbehandlung ) mit festgesetzten Gesamtbaukosten in Höhe von 168 Mio DM soll in einem Umfang von 150 Mio DM ebenfalls aus Privatisierungserlösen finanziert werden. Der Baubeginn für das Vorhaben ist für Mitte 1997 vorgesehen.

Der Neubau einer Apotheke und einer Zentralküche ist weitgehend fertiggestellt und wird Anfang 1997 bezugsfertig sein. Die festgesetzten Gesamtbaukosten belaufen sich auf knapp über 73 Mio DM.

Universität München

Am 9. Oktober 1996 hat Kultusminister Zehetmair den ersten Spatenstich für den Neubau des Historikerzentrums an der Ecke Schelling-/Amalienstraße vorgenommen. Der ca. 50 Mio DM teure Neubau wird die bislang an unterschiedlichsten Standorten im Stadtgebiet verstreut untergebrachten historischen Institute unter einem Dach zusammenfassen. Von besonderer Bedeutung wird die gemeinsame Bibliothek der geschichtswissenschaftlichen Institute mit 230 000 Bänden sein. Von der Realisierung des Vorhabens ist eine durchgreifende Verbesserung der Studienbedingungen im Bereich der historischen Wissenschaften zu erwarten, ebenso wird es die Bedingungen für erfolgreiche Forschung verbessern. Die Zusammenfassung der historischen Institute am Standort München in der Nähe des Hauptstaatsarchivs, des historischen Kollegs, der Monumenta Germaniae Historica und der Bayerischen Staatsbibliothek bündelt ein Potential, das München auf diesem Gebiet bundesweit eine führende Rolle und weltweit Beachtung schafft.

Am 17. Oktober 1996 konnte das Richtfest der Fakultät für Chemie und Pharmazie gefeiert werden. Das Bauvorhaben ist eine Konsequenz der Ministerratsentscheidung vom Mai 1990, mit der das Türkenkasernengelände für die Pinakothek der Moderne vorgesehen wurde und die dort vorgesehenen Hochschulgebäude in Garching bzw. München-Großhadern realisiert werden sollen. Der Umzug der Fakultät wird planmäßig im Jahre 1999 erfolgen.

Der weitere Ausbau naturwissenschaftlicher Fachbereiche ist auf dem Vorbehaltsgelände für Wissenschaft im Ortsteil Martinsried der Gemeinde Planegg geplant. Ein städtebaulicher Wettbewerb hat die Möglichkeiten für die bauliche Entwicklung des Geländes aufgezeigt. Als erster Bauabschnitt soll das Institut für Zoologie auf der Vorbehaltsfläche entstehen.

Zum Wintersemester 1996/97 wurde erstmals ein Studiengang Orthodoxe Theologie eingerichtet. Die Universität München ist damit die einzige Hochschule in West- und Mitteleuropa, die ein derartiges Studienangebot bietet. Neben ihren beiden theologischen Fakultäten übernimmt sie damit eine Brückenfunktion zwischen Ost und West, das auch im Hinblick auf die politische Situation in Osteuropa langfristig von besonderer Bedeutung ist.

Klinika der Universität München

Für die weitere fachliche und bauliche Entwicklung der Medizinischen Fakultät wurden durch die Einsetzung einer Strukturkommission die entscheidenden Weichen gestellt. Die aus Münchner Medizinern und auswärtigen Experten zusammengesetzte Kommission hat die Aufgabe, grundlegende Stellungnahmen des Wissenschaftsrates vertieft zu beraten und unter Einbeziehung der Fakultät für Medizin der Technischen Universität München in einen konzeptionellen Rahmen umzusetzen, der die Entwicklung der Planbettenkapazität sowie eine künftige komplementäre Gesamtstruktur für die Münchner Hochschulmedizin aufzeigen soll.

Unabhängig davon wurden die unaufschiebbaren Aus- und Umbau- sowie Sanierungs- und Ersatzbeschaffungsmaßnahmen in den Klinika Innenstadt und Großhadern fortgeführt. Beispielsweise konnte am Klinikum Innenstadt die Sanierung der Fassade für das Dr. von Haunersche Kinderspital rechtzeitig zu dessen 150-Jahr-Feier abgeschlossen werden. Am Klinikum Großhadern wurde ein neuartiges Herzkatheterlabor für Neugeborene und Kinder für knapp 7 Mio DM in Betrieb genommen. Aufgrund einer sehr stark reduzierten Strahlendosis wird eine besonders schonende Behandlung der jungen Patienten ermöglicht. Großhadern nimmt mit dem Einsatz dieser Technik weltweit eine führende Position ein.

Technische Universität München

Der unter Mitwirkung der BMW AG errichtete und aus den Privatisierungserlösen staatlicher Beteiligungen vorfinanzierte Neubau für die Fakultät für Maschinenwesen in Garching mit einer Hauptnutzfläche von ca. 50 000 m² ist weitgehend fertiggestellt. Der Umzug der Fakultät für Maschinenwesen der Technischen Universität München in das wohl modernste Fakultätsgebäude in ganz Europa - vielleicht sogar der ganzen Welt - läuft im Wintersemester 1996/1997 an. Mit Beginn des Sommersemesters 1997 kann auch der Studienbetrieb im Garchinger Neubau aufgenommen werden.

Die mit dem Umzug der Fakultät für Maschinenwesen nach Garching in der Münchner Innenstadt freiwerdenden Flächen eröffnen die Freiräume für die notwendige Entfaltung der dort verbleibenden Fakultäten. Außerdem wird es dann möglich sein, alle derzeitigen Anmietungen mit einem Kostenvolumen von jährlich ca. 4 Mio DM aufzugeben. Allerdings bedarf es zuvor noch Anpassungs- und Sanierungsmaßnahmen der freiwerdenden Flächen, die sich in einem schlechten baulichen Zustand befinden, so daß hier ein Schwerpunkt der künftigen Bautätigkeit an der TUM bis weit über das Jahr 2000 hinaus liegen wird.

In Weihenstephan kann Anfang 1997 mit dem Bau des 2. Bauabschnittes des Forschungszentrums für Milch und Lebensmittel mit einem Kostenvolumen von ca. 32 Mio DM begonnen werden. Die Bauarbeiten für das Institut für landwirtschaftlichen und gärtnerischen Pflanzenbau mit Baukosten in Höhe von ca. 18 Mio DM schreiten zügig voran, so daß der vorgesehene Fertigstellungstermin Ende 1998 bzw. Anfang 1999 voraussichtlich eingehalten werden kann.

Zu Beginn des Wintersemesters 1996/97 wurden zwei zentrale Lehrstühle in den Fakultäten für Maschinenwesen sowie für Elektro- und Informationstechnik mit zwei hochqualifizierten Frauen besetzt, womit sich die Zahl der weiblichen Lehrstuhlinhaber an der Technischen Universität München von derzeit zwei auf vier verdoppelte. Mit drei weiteren Damen laufen derzeit Berufungsverhandlungen, so daß nunmehr auch an der bisher stark von Männern dominierten Technischen Universität München der Anteil der weiblichen Hochschullehrer kontinuierlich steigt.

Mit Beginn des Wintersemesters wird auch der durch kostenneutrale Stellenumwandlungen geschaffene neue Lehrstuhl für Geoinformatik seine Arbeit aufnehmen. Im Rahmen des Aufbaus einer werkstofforientierten Materialforschung wurde ferner - ebenfalls kostenneutral - ein Lehrstuhl für Angewandte Materialwissenschaften eingerichtet.

Der erste Spatenstich für die Forschungs-Hochflußneutronenquelle Garching der Technischen Universität München, den FRM II, fand am 1. August dieses Jahres statt. Die Aushubarbeiten sind abgeschlossen, bis Jahresende wird, soweit das Wetter mitspielt, die ca. 2 m starke Bodenplatte aus Stahlbeton fertig sein. Die 2. Teilgenehmigung, die sich auf sämtliche Einbauten erstreckt, ist beantragt und wird bis etwa Mitte 1997 erwartet.
Parallel dazu wird eine optimale wissenschaftliche Nutzung dieses Forschungs-Großgeräts durch eine Gruppe von Experten aus ganz Deutschland mit außerordentlichem Nachdruck vorbereitet. Das Ministerium hat die einschlägig interessierten bayerischen Forscher um eine quantitative Konkretisierung ihrer Nutzungswünsche gebeten, so daß die Fachleute bis zum Ende dieses Jahres einen guten Überblick haben werden, welche Strahlzeiten die bayerischen Grundlagenforscher, Materialkundler, Mediziner und Umweltwissenschaftler benötigen.

Klinikum der Technischen Universität München

Hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Fakultät für Medizin ist durch die schon bei der Universität München angesprochene Einsetzung einer Strukturkommission für die Hochschulmedizin in München ein wichtiger Fortschritt erzielt worden.

Davon unberührt blieb die Weiterführung vordringlicher Aus- und Umbau- sowie Sanierungs- und Ersatzbeschaffungsmaßnahmen für das Klinikum rechts der Isar. Hervorzuheben ist die Fertigstellung eines Zentralen Ver- und Entsorgungsgebäudes für rund 153 Mio DM. Mit dem Abschluß dieser bedeutenden Ausbaustufe und der damit verbundenen Zusammenführung von Serviceeinrichtungen wie Apotheke, Sterilisation, Hauswerkstätten, Müllsammlung, Wäscheumschlag u.a. werden notwendige Voraussetzungen für einen effizienten und wirtschaftlichen Betrieb des Klinikums geschaffen.

Universität Passau

Im vergangenen Jahr konnte der langwierige Streit um das sog. "Passauer Ghetto" beendet werden. Nachdem die letzten Bewohner die durch Substanzschäden gefährdete Studentenwohnanlage am Inn verlassen hatten, wurden die Gebäude des "Studentendorfes" im Sommer dieses Jahres abgerissen.

Die Bauarbeiten für den ersten Teil der Freisportanlagen, bestehend aus einem Rasenspielfeld, einem Allwetterplatz, einer Kurzstreckenlaufbahn und einer Kugelstoßanlage, sind fast abgeschlossen. Im August wurde die Planungsunterlage für ein großes Rasenspielfeld mit einer 400-Meter Laufbahn genehmigt.

Universität Regensburg

Am 20. Juni 1996 erfolgte der erste Spatenstich für den Erweiterungsbau des Bibliotheksmagazins der Universität Regensburg mit Gesamtkosten von 24,9 Mio DM. Damit werden zusätzliche Lagerflächen für ca. 1,3 Mio Bücher in Kompaktaufstellung geschaffen. Auch für das Fach Wirtschaftsinformatik wurden auf dem Universitätsstammgelände durch eine kleine Baumaßnahme zusätzliche Räume erstellt.

Am 1.7.1996 wurde ein Stiftungslehrstuhl für Innovations- und Technologiemanagement besetzt, der für 5 Jahre von Unternehmen der Wirtschaft finanziert wird. Außerdem wurde im August 1996 das Berufungsverfahren für einen weiteren Stiftungslehrstuhl für Psychologie (Schwerpunkt in beruflicher und sozialer Rehabilitation) eingeleitet, der ebenfalls für 5 Jahre von einem privaten Stifter finanziert wird.

Klinikum der Universität Regensburg

Der Ausbau des Klinikums der Universität Regensburg durch den 1. Unterabschnitt des 3. Bauabschnittes konnte zügig vorangetrieben werden. Die neuen Bauteile, die die Kapazität des Klinikums um 324 Betten erhöhen werden, werden im Laufe der Jahre 1997 und 1998 schrittweise in Betrieb genommen. Die Schaffung der zusätzlichen Betten wird die medizinischen Behandlungsmöglichkeiten im Einzugsbereich des Klinikums erheblich verbessern. Sie schafft darüber hinaus die Möglichkeit, die im Rahmen des 2. Bauabschnittes eröffneten Kliniken auf eine wirtschaftliche Größe auszubauen.

Universität Würzburg

Auch innerhalb der letzten zwölf Monate ist es in Würzburg wieder gelungen, wegweisende Neubaumaßnahmen auf den Weg zu bringen. Lange erwartet war der Baubeginn für das Institut für Informatik, das auf vier verschiedene Standorte in Würzburg verteilt ist und zur Deckung des dringendsten Raumbedarfs sogar Flur- und Gardeobenflächen heranziehen mußte. Am 22. Juli 1996 konnte der Grundstein für den Institutsneubau gelegt werden.
Der Neubau für die Physikalische Chemie kann im Wintersemester 1996/97 bereits in Betrieb gehen. Er wurde mit der allerneusten Datentechnik ausgerüstet.

Vor wenigen Wochen hat Kultusminister Zehetmair die Einrichtung eines Europäischen Rechtszentrums an der Universität Würzburg genehmigt. Durch das Zentrum wird der Bedeutung des europäischen Rechts Rechnung getragen und Forschung und Lehre werden in allen Rechtsgebieten mit Europabezug verbessert.

Im Jahr 1996 feiert die Universität Würzburg das 300. Jubiläum ihres Botanischen Gartens. Die Würzburger Anlage ist damit der älteste Botanische Garten Bayerns. Wie wichtig der Garten für die Lehre und Forschung ist, kann daran gemessen werden, daß für bestimmte Lehrveranstaltungen jährlich zehntausende von Pflanzen benötigt werden.

Klinikum der Universität Würzburg

Wichtigstes Bauvorhaben im Bereich des Klinikums der Universität Würzburg ist der Neubau der operativen Fächer. Die aus dem Programm "Offensive Zukunft Bayern" geförderte Maßnahme wird nicht nur für die operativen Fächer eine moderne, den Anforderungen des 2. Jahrtausends entsprechende Klinik schaffen, sondern durch den Auszug der Chirurgie aus dem Stammgelände auch notwendige Flächen für die Um- und Erweiterung der weiter im Stammgelände verbleibenden Kliniken freimachen. Das Vorhaben ist im Planungsstadium. Der weitere Baufortschritt hängt davon ab, daß die Stadt Würzburg das Bebauungsplanverfahren zügig vorantreibt, damit die rechtlichen Voraussetzungen für den Baubeginn sobald wie möglich vorliegen. Die bestehenden Kliniken werden schrittweise saniert und ausgebaut. Beispielhaft dafür ist die Modernisierung der in den 60er Jahren errichteten sog. "Kopfklinik", die ebenfalls aus dem Programm "Offensive Zukunft Bayern" gefördert wird.

Zulassungsbeschränkungen

Zum Wintersemester 1996/1997 wurden angesichts der zurückgegangenen Nachfrage nach Studienplätzen die Studiengänge Forstwissenschaft und Volkswirtschaftslehre aus den zentralen Vergabeverfahren der ZVS herausgenommen. Zugleich wurde der Studiengang Haushalts- und Ernährungswissenschaft (in Bayern: Ökotrophologie), in dem bisher ein allgemeines Auswahlverfahren stattfand, in das Verteilungsverfahren überführt. Derzeit sind folgende elf Studiengänge in das zentrale Vergabeverfahren der ZVS einbezogen: In einzelnen Studiengängen konnte auf bisherige örtliche Zulassungsbeschränkungen verzichtet werden (z. B. Wirtschaftsinformatik an der Universität Bamberg, Geologie/Paläontologie - Diplom bzw. Völkerkunde/Magister-Hauptfach und -Nebenfach an der Universität München). Relativ gering ist die Zahl der Studiengänge, in denen neue Zulassungsbeschränkungen zu verzeichnen sind (z.B. Kommunikationswissenschaft/Magister-Nebenfach an der Universität Bamberg oder der neu eingerichtete Studiengang Buchwissenschaft/Diplom an der Universität München).

Die Entwicklung der Nachfrage nach Studienplätzen in Studiengängen, in denen die Studienanfängerplätze durch die ZVS vergeben werden, ist weiterhin uneinheitlich. Geringfügig zurückgegangen ist die Zahl der Bewerber im Studiengang Architektur. Die Zahl der Bewerbungen im Studiengang Rechtswissenschaft ist deutlich zurückgegangen. Die rückläufige Entwicklung der Nachfrage nach Studienplätzen hat in den Studiengängen Betriebswirtschaftslehre und Biologie im Vergabeverfahren zum Wintersemester 1996/1997 dazu geführt, daß alle Bewerber, die diese Studiengänge in erster Präferenz bei der ZVS gewählt hatten, bereits im Hauptverfahren zugelassen werden konnten. Angesichts der begrenzten Ausbildungskapazitäten in einzelnen Studiengängen in München (z. B. Psychologie und Medizin) läßt es sich leider weiterhin nicht vermeiden, daß Bewerber aus dem Einzugsbereich der Münchner Universitäten im Rahmen des Ortsverteilungsverfahrens "wegverteilt" werden müssen.

2. Fachhochschulen

Neue Fachhochschuleinrichtungen

Der weitere Auf- und Ausbau an den neuen Fachhochschuleinrichtungen ist sehr erfreulich verlaufen. Nachdem der Wissenschaftsrat im Januar die Errichtung einer eigenständigen Fachhochschule in Ansbach mit 1 000 Studienplätzen befürwortet hatte und diese vom Bayerischen Landtag mit Wirkung vom 1. Mai 1996 errichtet wurde, konnte noch in diesem Wintersemester der Studienbetrieb mit 84 Studienanfängern an der neuen Hochschule in Westmittelfranken aufgenommen werden. An der Fachhochschule Amberg-Weiden ist die Zahl der Studierenden auf 257, an der Fachhochschule Deggendorf auf 412, an der Fachhochschule Hof auf 362, an der Fachhochschule Ingolstadt auf 300 sowie an der Abteilung Aschaffenburg der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt-Aschaffenburg auf 163 und an der Abteilung Neu-Ulm der Fachhochschule Kempten - Neu-Ulm auf 453 gestiegen. Damit hat sich die Gesamtzahl der Studierenden seit dem letzten Jahr auf rund 2 000 verdoppelt. Diese Entwicklung bestätigt, daß die Entscheidung, zusätzliche Studienmöglichkeiten an Fachhochschulen in den Regionen zu schaffen, richtig war.

Das Personal wird Zug um Zug aufgebaut. Mit 83 Professorenstellen und rund 110 Stellen für sonstiges Personal wurden dadurch in den letzten zwei Jahren im ländlichen Raum außerhalb von Ballungsräumen überwiegend hochwertige Arbeitsplätze geschaffen. Für den weiteren Aufbau und die Einrichtung von zusätzlichen Studiengängen sind im Entwurf des Doppelhaushaltes 1997/98 im Rahmen des Hochschulsonderprogramms III 150 neue Stellen vorgesehen.

Auch der Fortgang bei den notwendigen Baumaßnahmen verläuft sehr zügig. Für die Standorte Amberg, Aschaffenburg, Deggendorf, Hof und Ingolstadt hat der Haushaltsausschuß des Bayerischen Landtages Mitte Juni die Mittel für Vorhaben in Höhe von insgesamt rund 410 Mio DM genehmigt. Alle Vorhaben wurden vor Kurzem in Kategorie I des Rahmenplans für den Hochschulbau eingestuft und damit in die Mitfinanzierung durch den Bund einbezogen. In Weiden wird die Stadt ebenso wie für den Studiengang Betriebswirtschaft auch für den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen einen Neubau zur Verfügung stellen. Beide Gebäude sollen später vom Freistaat Bayern erworben werden. In Neu-Ulm wird das ehemalige High-School-Gebäude der US-Army von der Stadt für die Zwecke der Fachhochschule umgebaut. Der Ankauf des Gebäudes durch den Freistaat Bayern ist in den nächsten Monaten vorgesehen, die Vertragsverhandlungen mit der Stadt werden demnächst abgeschlossen. Mit den Planungen für Baumaßnahmen an der Fachhochschule Ansbach für 1 000 Studienplätze wurde bereits begonnen.

In Hof und Neu-Ulm soll das Ausbauziel auf 1 000 Studienplätze erhöht werden. Zur Erarbeitung eines fachlichen Konzepts für die Einrichtung von weiteren Studiengängen hat Kultusminister Zehetmair Mitte Juni für beide Standorte jeweils einen Strukturbeirat eingesetzt. Der Strukturbeirat der Fachhochschule Hof soll sich auch mit der Abteilung Münchberg der Fachhochschule Coburg befassen. Die textiltechnischen Studiengänge fanden dort zuletzt keine befriedigende Nachfrage mehr. Die Empfehlungen der Strukturbeiräte sollen Anfang 1997 vorliegen und dann dem Wissenschaftsrat zu einer gutachtlichen Stellungnahme zugeleitet werden.

Fachhochschule Augsburg

An der Fachhochschule Augsburg wird ab dem Wintersemester 1996/97 einmalig in Bayern ein Diplomstudiengang "Multimedia" angeboten. Der neue Studiengang, bei dem die Fachbereiche Informatik und Gestaltung zusammen arbeiten, soll den Studierenden Wissen und Können auf den Gebieten Informatik und Mediengestaltung vermitteln und Ihnen Berufschancen auf dem Gebiet der Multimediaproduktionen verschaffen. Zum Wintersemester 1996/97 haben sich 29 Studenten immatrikuliert. Der neue Studiengang führt zu einem Abschluß als Diplom-Designer (Multimedia) oder als Diplom-Informatiker (Multimedia).

An der Fachhochschule Augsburg steht nach langwierigen Vorbereitungen der Ankauf des Silbermanngrundstücks südlich der Bahn an. Das neue Gelände wird für den Ausbau der Fachhochschule, insbesondere für die Ausbildungsrichtungen Wirtschaft und Technik sowie für zentrale Einrichtungen, dringend benötigt und wird die Erreichung des Ausbauziels der Fachhochschule Augsburg von insgesamt 2 250 flächenbezogenen Studienplätzen ermöglichen.

Fachhochschule Coburg

An der Fachhochschule Coburg wurde zu Beginn des laufenden Semesters der Lehrbetrieb im Studiengang "Physikalische Technik" mit 22 Studienanfängern aufgenommen. Der für Coburg neue Studiengang, der bisher nur von der Fachhochschule München angeboten wurde, stellt mit seinen auf neue Techniken bezogenen Studieninhalten eine wichtige Bereicherung im Fächerspektrum der Fachhochschule dar.

Im Juli dieses Jahres wurde mit dem Umbau und der Erweiterung der Mensa begonnen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rd. 7,25 Mio DM. Mit der Fertigstellung wird in zwei Jahren gerechnet.

Fachhochschule Kempten - Neu-Ulm

Die Abteilung Kempten der Fachhochschule Kempten - Neu-Ulm bietet zum WS 1996/97 den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen an. In diesem Studiengang, der vom Fachbereich Maschinenbau betreut wird, sind 39 Erstsemester immatrikuliert.

Das Ministerium hat im Vorgriff auf die künftige Selbständigkeit der Abteilung Neu-Ulm im Staatshaushalt eine eigene Titelgruppe eingerichtet. Damit sind die Mittel für Neu-Ulm gesondert ausgewiesen und können bei einer Verselbständigung ohne Verzug in ein eigenes Fachhochschul-Kapitel überführt werden.

Fachhochschule Landshut

Die Fachhochschule Landshut verfügt über optimale Studienverhältnisse. Gute Perspektiven für die Zukunft eröffnet auch ein 1994 erworbenes Erweiterungsgrundstück. Dort sind Planungen für einen 5 000 m2 großen Erweiterungsbau im Gang, mit dem sie ihr endgültiges Ausbauziel von 1 600 Studienplätzen erreichen wird. Weit gediehen sind die Vorbereitungen für den Aufbaustudiengang "Systems engineering". Voraussichtlich kann er zum Sommersemester 1997 starten.

Fachhochschule München

Im Vordergrund stehen seit geraumer Zeit Sanierungs- und Anpassungsmaßnahmen am Altbaubestand. Das Stammgelände an der Lothstraße 34 wird mit einem Kostenaufwand von 28,16 Mio DM grundlegend saniert. In diesem Zusammenhang werden die Lehr- und Unterrichtsbereiche des Fachbereichs Feinwerk- und Mikrotechnik/Physikalische Technik völlig erneuert. Die Sanierung des Fachbereichsgebäudes für Maschinenbau/Fahrzeugtechnik für 46,45 Mio DM hat im September begonnen. Dabei wird auch die ehemalige Mensa für Fachbereichszwecke umgebaut. Während der Bauzeit findet der Unterrichtsbetrieb in Räumen der ehemaligen Stetten-Kaserne statt, die eigens hierfür angemietet wurden.

Das alte Ausbauziel der Fachhochschule München von 7 000 Studienplätzen ist noch nicht erreicht. Dazu ist eine weitere große Baumaßnahme nötig. Mit dem geplanten Neubau an der Loth-, Heßstraße werden die noch fehlenden 1 500 Studienplätze entstehen. Die Planungen machen weitere Fortschritte. Der städtische Bebauungsplan für das Baugelände wurde Ende 1995 verabschiedet.

Die wichtigste geplante Neuerung im Studienangebot ist die Ausbildung für Übersetzer und Dolmetscher, die aufgenommen werden soll, sobald alle Voraussetzungen hierfür vorliegen. Durch die Teilung des Fachbereichs Betriebswirtschaft/Tourismus wird in Kürze ein eigener Fachbereich Tourismus geschaffen werden.

Katholische Stiftungsfachhochschule München

Es ist damit zu rechnen, daß die Stiftungsfachhochschule in absehbarer Zeit in die Anlage zum Hochschulbauförderungsgesetz aufgenommen wird. Dadurch wird die Mitfinanzierung des Bundes bei Erweiterungen der Fachhochschule möglich.

Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg

Die an der Fachhochschule Nürnberg derzeit laufenden drei großen Baumaßnahmen umfassen ein finanzielles Volumen von über 100 Mio DM. Der erste Abschnitt der Sanierungsmaßnahmen auf dem Stammgelände mit Kosten von rd. 14 Mio DM wird voraussichtlich im nächsten Jahr abgeschlossen. Im Sommer dieses Jahres wurde das Richtfest am Neubau der Ausbildungsrichtung Gestaltung gefeiert. Das über 27 Mio DM teuere Gebäude auf dem Ostgelände der Hochschule soll bereits 1997 fertiggestellt werden.

Einen wichtigen Meilenstein im Ausbau der Fachhochschule bildete der Baubeginn beim Neubau für die Ausbildungsrichtungen Wirtschaft und Sozialwesen in der Bahnhofstraße, dessen Gesamtkosten rd. 64 Mio DM betragen. Mit der Baumaßnahme werden 1 790 neue (flächenbezogene) Studienplätze geschaffen, verschiedene - über das gesamte Stadtgebiet verteilte - Anmietungen werden mit Abschluß der Maßnahme entbehrlich.

Eine deutliche Bereicherung des Studienangebots ist die Ergänzung des Studiengangs Kommunikations-Design um die Studienrichtung "Design für elektronische Medien" im beginnenden Semester. Ziel der Neuerung ist es, Design-Konzeptionen im Bereich des bewegten Bildes und interaktiver Bildschirmmedien zu entwickeln und das Wissen um den Produktionsprozeß und die kreative Gestaltung des elektronischen Mediums zu vermitteln.

Evangelische Fachhochschule Nürnberg

Die Evangelische Fachhochschule Nürnberg startet zum Wintersemester 1996/97 mit dem neuem Studiengang Pflegemanagement. Dieser neue Studiengang soll die Ausbildung von Führungskräften in der Pflege gewährleisten.

Fachhochschule Regensburg

Das wichtigste Jahresereignis für die Fachhochschule Regensburg war der erste Spatenstich für den Neubau des Maschinenbaus. Mit 8 200 m2 Hauptnutzfläche und Baukosten von 83,24 Mio DM ist es das größte Bauvorhaben ihrer Geschichte. Es werden 690 Studienplätze der Ausbildungsrichtung Technik entstehen. Der Umzug vom Altbau an der Prüfeninger Straße, der wohl noch vor der Jahrtausendwende erfolgen wird, ist der größte Schritt zur Zusammenfassung aller Fachhochschuleinrichtungen am "Galgenberg". Die Erschließung des Neubaugeländes, die ebenfalls begonnen wurde, erfordert nochmals 12,25 Mio DM. Weitere Hoffnungen richten sich auf einen Neubau für den Studiengang Mikrosystemtechnik und zentrale Einrichtungen wie Mensa und Zentralbibliothek.

Die Baufortschritte werden ergänzt durch Neuerungen im Studienangebot. Seit Wintersemester 1996/97 werden der Aufbaustudiengang Wirtschaftsingenieurwesen und der Studiengang Verfahrenstechnik angeboten.

Fachhochschule Rosenheim

Die Fachhochschule Rosenheim beginnt zum Wintersemester 1996/97 mit dem Studiengang Holzbau und Ausbau.

Fachhochschule Weihenstephan

An der Fachhochschule Weihenstephan wird noch in diesem Jahr das neue Biotechnikum übergeben. Das Richtfest für den Umbau der kleinen Kustermann-Halle (Landespflege) wurde am 24. Oktober gefeiert. Als nächstes dringendes Bauvorhaben steht der Neubau eines Gebäudes für die Forstwirtschaft an.

Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt-Aschaffenburg

An der Abteilung Würzburg wird zur Erreichung des 1992 erhöhten Ausbauziels nach einer mittelfristigen Erweiterungsmöglichkeit gesucht. In der Diskussion ist insbesondere das Gebäude des Röntgen-Gymnasiums. Eine Entscheidung konnte bislang noch nicht getroffen werden.

Zur Erweiterung der Abteilung Schweinfurt wurde ein der Fachhochschule benachbartes, unbebautes Grundstück erworben. Damit konnte die Planung des Neubaus eines Hörsaalgebäudes mit einer Hauptnutzfläche von 2 500 qm aufgenommen werden.

Zulassungsbeschränkungen

Im Wintersemester 1996/97 waren noch vier Studiengänge in das landesweite Auswahlverfahren einbezogen, und zwar Architektur, Bauingenieurwesen, Betriebswirtschaft und Sozialwesen.

Ein örtliches Auswahlverfahren bestand für folgende Studiengänge an folgenden Fachhochschulen:

3. Kunsthochschulen

Musikhochschulen

Die Musikhochschulen in München und Würzburg haben renommierte Künstler und Pädagogen für Lehrstühle gewinnen und dadurch ihre Stellung als internationale Eliteausbildungsstätten festigen können. Zahlreiche Absolventen konnten Preise bei herausragenden nationalen und internationalen Wettbewerben gewinnen und wichtige Positionen in bedeutenden Orchestern und Theatern des In- und Auslandes erringen.

An der Musikhochschule München laufen zum Wintersemester 1996/97 neue Studiengänge für Ballettpädagogik und für Komposition für Film und Fernsehen an. Dieses Studienangebot soll dazu beitragen, den Ballettstandort und den Medienstandort München weiter zu stärken.

Für Zwecke der Musikhochschule Würzburg wird derzeit das Gebäude in der ehemaligen Zentralschule in der Bibrastraße ausgebaut. In diesem Gebäude werden eine Opernbühne mit Zuschauerraum und Nebenräumen, eine Bibliothek, Seminarräume und sonstige Unterrichtsräume geschaffen. Die Baumaßnahme, mit der der räumliche Bedarf der Musikhochschule Würzburg im wesentlichen abgedeckt ist, wird voraussichtlich im Frühjahr 1997 abgeschlossen.

Die personelle und räumliche Situation an den Musikhochschulen hat sich insgesamt durch einen Rückgang der Bewerber- und Studierendenzahlen, der sich bei allen musikalischen Berufsausbildungsstätten in der Bundesrepublik Deutschland bemerkbar macht, etwas entspannt.

Bayerische Theaterakademie

Zum Zwecke einer praxisnahen und effektiven Bühnenausbildung wirken vier Münchner Hochschulen (Hochschule für Musik, Akademie der Bildenden Künste, Ludwig-Maximilians-Universität und Hochschule für Fernsehen und Film) im Rahmen der Bayerischen Theaterakademie zusammen. Die Ausbildung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Bayerischen Staatstheatern. In der Theaterakademie wird den Studenten der verschiedenen Studiengänge (Operngesang-Solo, Opernchorgesang, Schauspiel, Bühnenbild, Regie, Dramaturgie, Light-Design) die Möglichkeit eröffnet, praxisbezogene Lehrveranstaltungen zu besuchen, gemeinsam Inszenierungen zu erarbeiten und diese der Öffentlichkeit vorzustellen. Ein neuer Studiengang Musical läuft zum Wintersemester 1996/97 an; ein Aufbaustudiengang Kulturkritik wird folgen.

Sitz der Theaterakademie ist das Prinzregententheater. Für Zwecke der Theaterakademie werden derzeit die Bühne und der Orchestergraben wiederhergestellt, ferner eine Studiobühne und Unterrichtsräume eingerichtet. Mit der Baufertigstellung wird für Ende 1996 gerechnet. Von den Baukosten von 33,4 Mio DM trägt der Staat 25 Mio DM, während die restlichen 8,4 Mio DM durch Spenden erbracht werden. Im November läuft ein umfangreiches Eröffnungsprogramm u.a. mit dem "Tristan" (Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Lorin Maazel), dem "Rosenkavalier" (Opernschule der Hochschule für Musik) und Handkes "Die Stunde, da wir nichts voneinander wußten" (Schauspielklasse).

Mit der Münchener Akademie wurde erstmals in Europa die Idee einer Theaterakademie, d.h. einer gemeinsamen integrierten Ausbildung für Theaterberufe, verwirklicht. Es wird nur eine begrenzte Anzahl von Studenten ausgebildet. Diese werden jedoch alle gute Chancen auf ein entsprechendes Engagement im Bühnenleben haben.

Fachakademien für Musik/Konservatorien

Derzeit gibt es Überlegungen, den Konservatoriumsabsolventen auch den Diplomabschluß im künstlerischen Bereich zu eröffnen. Bemühungen, die kommunalen Konservatorien in den staatlichen Hochschulbereich zu überführen, lassen sich gegenwärtig wegen der angespannten Haushaltslage des Staates nicht realisieren. Den Bestrebungen der Städte Nürnberg und Augsburg, ihre Konservatorien in eine gemeinsame Hochschule in kommunaler Trägerschaft umzuwandeln, steht der Staat offen gegenüber.

Akademien der Bildenden Künste in München und Nürnberg

Die künstlerischen Klassen der Akademien der Bildenden Künste in München und Nürnberg entwickeln sich weiterhin sehr gut. Durch die Berufung neuer Professoren und die gezielte Aufnahme nur der bestbegabten Studenten entstehen im Rahmen des Unterrichts neue Arbeiten, die neue ästhetische Kategorien entwickeln und ein Stück originaler Kunstentwicklung darstellen.

Hochschule für Fernsehen und Film in München (HFF)

Die Attraktivität der HFF ist trotz der Gründung weiterer Medienhochschulen in anderen Ländern der Bundesrepublik Deutschland unvermindert hoch. Die Zahl der Studenten ist in den vergangenen 10 Jahren von etwa 120 auf nahezu 300 angestiegen. Damit stößt die Hochschule auch in ihrem neuen Hochschulgebäude bereits an die Grenze ihrer Kapazität und muß im Wintersemester 1996/97 erstmals zusätzliche Räume in der Nachbarschaft anmieten.

Alle Anstrengungen der Hochschule sind darauf gerichtet, ihren Studenten eine den Forderungen der Praxis entsprechende Ausbildung zu vermitteln. Durch Stellenumwandlungen innerhalb des Gesamthaushalts konnte die HFF in den Stand gesetzt werden, die Ausbildung in den bestehenden drei Studiengängen Film und Fernsehspiel, Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik sowie Produktion und Medienwirtschaft durch die Berufung von vier neuen Professoren in einem wesentlichen Umfang zu erweitern. Hierbei wird insofern ein neuer Weg beschritten, als diese Professoren jeweils auf halbe C 4-Stellen mit reduziertem Lehrdeputat berufen werden, so daß sie weiterhin die Möglichkeit haben, in eingeschränktem Umfang ihrer bisherigen praktischen Tätigkeit im Medienbereich nachzugehen. Die vier neuen Professoren werden die Bereiche Angewandte Ästhetik/Bildgestaltung und Kameratechnik, Angewandte Dramaturgie und Stoffentwicklung, Fernsehjournalismus sowie Werbe-, PR- und Imagefilm mit Schwerpunkt Produktion und Medienwirtschaft abdecken.

Aus der 2. Tranche der Privatisierungserlöse hat die Hochschule 5 Mio DM zur Erneuerung ihrer Film- und Fernsehtechnik erhalten. Mit dieser beachtlichen Summe kann die HFF auch auf technischem Gebiet mit der neuesten Entwicklung Schritt halten. Vorrangig ist dabei die Ausstattung der Hochschule mit digitaler Technik, um die Studenten an denjenigen Geräten ausbilden zu können, die sie an ihren künftigen Arbeitsplätzen vorfinden werden.

Die Berufsaussichten der Absolventen sind weiterhin sehr gut. Über 80 Prozent der Abgänger sind in dem Beruf tätig, für den sie ausgebildet wurden.

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent