C. Die Hochschulen zu Beginn des Wintersemesters 1996/97
Im März 1996 konnte mit dem Neubau für die Juristische Fakultät (Kostenvolumen einschließlich Erschließung und Erstausstattung ca. 42 Mio DM) begonnen werden.
Wegen der knappen Bücherstellflächen und einer nicht ausreichenden Zahl von Leseplätzen ist auch ein Erweiterungsbau der Fachbereichsbibliothek der Fakultät Sprach- und Literaturwissenschaften im Bereich des Burgershofes notwendig. Wegen der zentralen Lage des Baugrundstücks in der Altstadt von Bamberg wurde ein Architektenwettbewerb durchgeführt, der im Sommer dieses Jahres erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Für die weitere Planung wird der sehr ansprechende Entwurf von Architekt Klaus Seebe und Dipl.-Ing. Gerhard Meyer aus Bayreuth zugrunde gelegt.
Neu eingeführt wurde an der Universität Bamberg ein zweisemestriger Ergänzungsstudiengang Katholische Theologie, zunächst probeweise für zwei Durchgänge, in dem im kirchlichen Bereich tätigen Laien eine zusätzliche theologische Kompetenz vermittelt werden soll.
Mit der neuen Fakultät und dem Studiengang Materialwissenschaften werden theoretische und anwendungsorientierte Naturwissenschaftler mit Ingenieuren zu gemeinsamer, interdisziplinärer Forschung und Lehre zusammengebracht und fächerübergreifende, besonders praxisorientierte Ausbildungsmöglichkeiten geschaffen. Die Errichtung der Fakultät ist Teil des Programms der Bayerischen Staatsregierung "Offensive Zukunft Bayern", mit dem Privatisierungserlöse gezielt in die Zukunft investiert werden. Mit den Materialwissenschaften wird die naturwissenschaftliche Grundlagenforschung der Universität Bayreuth eine verstärkt anwendungsbezogene Komponente erhalten, die mittelbar auch deutlich zur Verbesserung der Standortqualität des Wirtschaftsraumes Oberfranken beitragen kann.
Das von der Staatsregierung beschlossene Abrundungskonzept der Technischen Fakultät sieht die Schaffung von 20 neuen Lehrstühlen mit entsprechender Infrastruktur vor. Einschließlich des Haushalts 1995/1996 konnten bisher 10 Lehrstühle mit 58 Mitarbeiterstellen geschaffen werden, die vorbehaltlich der Verabschiedung durch den Bayerischen Landtag auch gesichert sind. Im Rahmen des Abrundungskonzepts werden ein Lehrstuhl für Systemsimulation und ein Lehrstuhl für Sensorik geschaffen. Außerdem hat die Universität Erlangen-Nürnberg die kostenneutrale Schaffung zweier Lehrstühle für Nachrichtentechnik, insbesondere für die Digitale Übertragung und Mobilkommunikation sowie für Elektromagnetische Felder beantragt.
Zum Sommersemester 1996 hat die Evangelisch-Theologische Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg mit der Fakultät Katholische Theologie der Universität Bamberg zur Ergänzung ihres jeweiligen Lehrangebots eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen mit dem Ziel, theologische Wissensgebiete aus der Perspektive der katholisch bzw. evangelisch-theologischen Tradition in der jeweils anderen Fakultät darzustellen. Die Kooperation sieht einen Austausch von Professoren im Umfang von zwei Semesterwochenstunden vor.
Zum Wintersemester 1996/97 wurde das Erweiterungsfach Informatik für das Studium des Lehramts an Gymnasien und der Diplomstudiengang Politikwissenschaft eingeführt.
An der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät kann zukünftig der akademische Grad eines/einer "Diplompsychogerontologe/in (Postgrad)" verliehen werden.
Ein Schlüsselvorhaben für die weitere Entwicklung des Erlanger Klinikums ist das Nichtoperative Zentrum. Der 1. Bauabschnitt (Medizinische Kliniken I und II einschließlich Röntgendiagnostik, Notbehandlung ) mit festgesetzten Gesamtbaukosten in Höhe von 168 Mio DM soll in einem Umfang von 150 Mio DM ebenfalls aus Privatisierungserlösen finanziert werden. Der Baubeginn für das Vorhaben ist für Mitte 1997 vorgesehen.
Der Neubau einer Apotheke und einer Zentralküche ist weitgehend fertiggestellt und wird Anfang 1997 bezugsfertig sein. Die festgesetzten Gesamtbaukosten belaufen sich auf knapp über 73 Mio DM.
Am 17. Oktober 1996 konnte das Richtfest der Fakultät für Chemie und Pharmazie gefeiert werden. Das Bauvorhaben ist eine Konsequenz der Ministerratsentscheidung vom Mai 1990, mit der das Türkenkasernengelände für die Pinakothek der Moderne vorgesehen wurde und die dort vorgesehenen Hochschulgebäude in Garching bzw. München-Großhadern realisiert werden sollen. Der Umzug der Fakultät wird planmäßig im Jahre 1999 erfolgen.
Der weitere Ausbau naturwissenschaftlicher Fachbereiche ist auf dem Vorbehaltsgelände für Wissenschaft im Ortsteil Martinsried der Gemeinde Planegg geplant. Ein städtebaulicher Wettbewerb hat die Möglichkeiten für die bauliche Entwicklung des Geländes aufgezeigt. Als erster Bauabschnitt soll das Institut für Zoologie auf der Vorbehaltsfläche entstehen.
Zum Wintersemester 1996/97 wurde erstmals ein Studiengang Orthodoxe Theologie eingerichtet. Die Universität München ist damit die einzige Hochschule in West- und Mitteleuropa, die ein derartiges Studienangebot bietet. Neben ihren beiden theologischen Fakultäten übernimmt sie damit eine Brückenfunktion zwischen Ost und West, das auch im Hinblick auf die politische Situation in Osteuropa langfristig von besonderer Bedeutung ist.
Unabhängig davon wurden die unaufschiebbaren Aus- und Umbau- sowie Sanierungs- und Ersatzbeschaffungsmaßnahmen in den Klinika Innenstadt und Großhadern fortgeführt. Beispielsweise konnte am Klinikum Innenstadt die Sanierung der Fassade für das Dr. von Haunersche Kinderspital rechtzeitig zu dessen 150-Jahr-Feier abgeschlossen werden. Am Klinikum Großhadern wurde ein neuartiges Herzkatheterlabor für Neugeborene und Kinder für knapp 7 Mio DM in Betrieb genommen. Aufgrund einer sehr stark reduzierten Strahlendosis wird eine besonders schonende Behandlung der jungen Patienten ermöglicht. Großhadern nimmt mit dem Einsatz dieser Technik weltweit eine führende Position ein.
Die mit dem Umzug der Fakultät für Maschinenwesen nach Garching in der Münchner Innenstadt freiwerdenden Flächen eröffnen die Freiräume für die notwendige Entfaltung der dort verbleibenden Fakultäten. Außerdem wird es dann möglich sein, alle derzeitigen Anmietungen mit einem Kostenvolumen von jährlich ca. 4 Mio DM aufzugeben. Allerdings bedarf es zuvor noch Anpassungs- und Sanierungsmaßnahmen der freiwerdenden Flächen, die sich in einem schlechten baulichen Zustand befinden, so daß hier ein Schwerpunkt der künftigen Bautätigkeit an der TUM bis weit über das Jahr 2000 hinaus liegen wird.
In Weihenstephan kann Anfang 1997 mit dem Bau des 2. Bauabschnittes des Forschungszentrums für Milch und Lebensmittel mit einem Kostenvolumen von ca. 32 Mio DM begonnen werden. Die Bauarbeiten für das Institut für landwirtschaftlichen und gärtnerischen Pflanzenbau mit Baukosten in Höhe von ca. 18 Mio DM schreiten zügig voran, so daß der vorgesehene Fertigstellungstermin Ende 1998 bzw. Anfang 1999 voraussichtlich eingehalten werden kann.
Zu Beginn des Wintersemesters 1996/97 wurden zwei zentrale Lehrstühle in den Fakultäten für Maschinenwesen sowie für Elektro- und Informationstechnik mit zwei hochqualifizierten Frauen besetzt, womit sich die Zahl der weiblichen Lehrstuhlinhaber an der Technischen Universität München von derzeit zwei auf vier verdoppelte. Mit drei weiteren Damen laufen derzeit Berufungsverhandlungen, so daß nunmehr auch an der bisher stark von Männern dominierten Technischen Universität München der Anteil der weiblichen Hochschullehrer kontinuierlich steigt.
Mit Beginn des Wintersemesters wird auch der durch kostenneutrale Stellenumwandlungen geschaffene neue Lehrstuhl für Geoinformatik seine Arbeit aufnehmen. Im Rahmen des Aufbaus einer werkstofforientierten Materialforschung wurde ferner - ebenfalls kostenneutral - ein Lehrstuhl für Angewandte Materialwissenschaften eingerichtet.
Der erste Spatenstich für die Forschungs-Hochflußneutronenquelle Garching der Technischen Universität München, den FRM II, fand am 1. August dieses Jahres statt. Die Aushubarbeiten sind abgeschlossen, bis Jahresende wird, soweit das Wetter mitspielt, die ca. 2 m starke Bodenplatte aus Stahlbeton fertig sein. Die 2. Teilgenehmigung, die sich auf sämtliche Einbauten erstreckt, ist beantragt und wird bis etwa Mitte 1997 erwartet.
Parallel dazu wird eine optimale wissenschaftliche Nutzung dieses Forschungs-Großgeräts durch eine Gruppe von Experten aus ganz Deutschland mit außerordentlichem Nachdruck vorbereitet. Das Ministerium hat die einschlägig interessierten bayerischen Forscher um eine quantitative Konkretisierung ihrer Nutzungswünsche gebeten, so daß die Fachleute bis zum Ende dieses Jahres einen guten Überblick haben werden, welche Strahlzeiten die bayerischen Grundlagenforscher, Materialkundler, Mediziner und Umweltwissenschaftler benötigen.
Davon unberührt blieb die Weiterführung vordringlicher Aus- und Umbau- sowie Sanierungs- und Ersatzbeschaffungsmaßnahmen für das Klinikum rechts der Isar. Hervorzuheben ist die Fertigstellung eines Zentralen Ver- und Entsorgungsgebäudes für rund 153 Mio DM. Mit dem Abschluß dieser bedeutenden Ausbaustufe und der damit verbundenen Zusammenführung von Serviceeinrichtungen wie Apotheke, Sterilisation, Hauswerkstätten, Müllsammlung, Wäscheumschlag u.a. werden notwendige Voraussetzungen für einen effizienten und wirtschaftlichen Betrieb des Klinikums geschaffen.
Die Bauarbeiten für den ersten Teil der Freisportanlagen, bestehend aus einem Rasenspielfeld, einem Allwetterplatz, einer Kurzstreckenlaufbahn und einer Kugelstoßanlage, sind fast abgeschlossen. Im August wurde die Planungsunterlage für ein großes Rasenspielfeld mit einer 400-Meter Laufbahn genehmigt.
Am 1.7.1996 wurde ein Stiftungslehrstuhl für Innovations- und Technologiemanagement besetzt, der für 5 Jahre von Unternehmen der Wirtschaft finanziert wird. Außerdem wurde im August 1996 das Berufungsverfahren für einen weiteren Stiftungslehrstuhl für Psychologie (Schwerpunkt in beruflicher und sozialer Rehabilitation) eingeleitet, der ebenfalls für 5 Jahre von einem privaten Stifter finanziert wird.
Vor wenigen Wochen hat Kultusminister Zehetmair die Einrichtung eines Europäischen Rechtszentrums an der Universität Würzburg genehmigt. Durch das Zentrum wird der Bedeutung des europäischen Rechts Rechnung getragen und Forschung und Lehre werden in allen Rechtsgebieten mit Europabezug verbessert.
Im Jahr 1996 feiert die Universität Würzburg das 300. Jubiläum ihres Botanischen Gartens. Die Würzburger Anlage ist damit der älteste Botanische Garten Bayerns. Wie wichtig der Garten für die Lehre und Forschung ist, kann daran gemessen werden, daß für bestimmte Lehrveranstaltungen jährlich zehntausende von Pflanzen benötigt werden.
Die Entwicklung der Nachfrage nach Studienplätzen in Studiengängen, in denen die Studienanfängerplätze durch die ZVS vergeben werden, ist weiterhin uneinheitlich. Geringfügig zurückgegangen ist die Zahl der Bewerber im Studiengang Architektur. Die Zahl der Bewerbungen im Studiengang Rechtswissenschaft ist deutlich zurückgegangen. Die rückläufige Entwicklung der Nachfrage nach Studienplätzen hat in den Studiengängen Betriebswirtschaftslehre und Biologie im Vergabeverfahren zum Wintersemester 1996/1997 dazu geführt, daß alle Bewerber, die diese Studiengänge in erster Präferenz bei der ZVS gewählt hatten, bereits im Hauptverfahren zugelassen werden konnten. Angesichts der begrenzten Ausbildungskapazitäten in einzelnen Studiengängen in München (z. B. Psychologie und Medizin) läßt es sich leider weiterhin nicht vermeiden, daß Bewerber aus dem Einzugsbereich der Münchner Universitäten im Rahmen des Ortsverteilungsverfahrens "wegverteilt" werden müssen.
Das Personal wird Zug um Zug aufgebaut. Mit 83 Professorenstellen und rund 110 Stellen für sonstiges Personal wurden dadurch in den letzten zwei Jahren im ländlichen Raum außerhalb von Ballungsräumen überwiegend hochwertige Arbeitsplätze geschaffen. Für den weiteren Aufbau und die Einrichtung von zusätzlichen Studiengängen sind im Entwurf des Doppelhaushaltes 1997/98 im Rahmen des Hochschulsonderprogramms III 150 neue Stellen vorgesehen.
Auch der Fortgang bei den notwendigen Baumaßnahmen verläuft sehr zügig. Für die Standorte Amberg, Aschaffenburg, Deggendorf, Hof und Ingolstadt hat der Haushaltsausschuß des Bayerischen Landtages Mitte Juni die Mittel für Vorhaben in Höhe von insgesamt rund 410 Mio DM genehmigt. Alle Vorhaben wurden vor Kurzem in Kategorie I des Rahmenplans für den Hochschulbau eingestuft und damit in die Mitfinanzierung durch den Bund einbezogen. In Weiden wird die Stadt ebenso wie für den Studiengang Betriebswirtschaft auch für den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen einen Neubau zur Verfügung stellen. Beide Gebäude sollen später vom Freistaat Bayern erworben werden. In Neu-Ulm wird das ehemalige High-School-Gebäude der US-Army von der Stadt für die Zwecke der Fachhochschule umgebaut. Der Ankauf des Gebäudes durch den Freistaat Bayern ist in den nächsten Monaten vorgesehen, die Vertragsverhandlungen mit der Stadt werden demnächst abgeschlossen. Mit den Planungen für Baumaßnahmen an der Fachhochschule Ansbach für 1 000 Studienplätze wurde bereits begonnen.
In Hof und Neu-Ulm soll das Ausbauziel auf 1 000 Studienplätze erhöht werden. Zur Erarbeitung eines fachlichen Konzepts für die Einrichtung von weiteren Studiengängen hat Kultusminister Zehetmair Mitte Juni für beide Standorte jeweils einen Strukturbeirat eingesetzt. Der Strukturbeirat der Fachhochschule Hof soll sich auch mit der Abteilung Münchberg der Fachhochschule Coburg befassen. Die textiltechnischen Studiengänge fanden dort zuletzt keine befriedigende Nachfrage mehr. Die Empfehlungen der Strukturbeiräte sollen Anfang 1997 vorliegen und dann dem Wissenschaftsrat zu einer gutachtlichen Stellungnahme zugeleitet werden.
An der Fachhochschule Augsburg steht nach langwierigen Vorbereitungen der Ankauf des Silbermanngrundstücks südlich der Bahn an. Das neue Gelände wird für den Ausbau der Fachhochschule, insbesondere für die Ausbildungsrichtungen Wirtschaft und Technik sowie für zentrale Einrichtungen, dringend benötigt und wird die Erreichung des Ausbauziels der Fachhochschule Augsburg von insgesamt 2 250 flächenbezogenen Studienplätzen ermöglichen.
Im Juli dieses Jahres wurde mit dem Umbau und der Erweiterung der Mensa begonnen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rd. 7,25 Mio DM. Mit der Fertigstellung wird in zwei Jahren gerechnet.
Das Ministerium hat im Vorgriff auf die künftige Selbständigkeit der Abteilung Neu-Ulm im Staatshaushalt eine eigene Titelgruppe eingerichtet. Damit sind die Mittel für Neu-Ulm gesondert ausgewiesen und können bei einer Verselbständigung ohne Verzug in ein eigenes Fachhochschul-Kapitel überführt werden.
Das alte Ausbauziel der Fachhochschule München von 7 000 Studienplätzen ist noch nicht erreicht. Dazu ist eine weitere große Baumaßnahme nötig. Mit dem geplanten Neubau an der Loth-, Heßstraße werden die noch fehlenden 1 500 Studienplätze entstehen. Die Planungen machen weitere Fortschritte. Der städtische Bebauungsplan für das Baugelände wurde Ende 1995 verabschiedet.
Die wichtigste geplante Neuerung im Studienangebot ist die Ausbildung für Übersetzer und Dolmetscher, die aufgenommen werden soll, sobald alle Voraussetzungen hierfür vorliegen. Durch die Teilung des Fachbereichs Betriebswirtschaft/Tourismus wird in Kürze ein eigener Fachbereich Tourismus geschaffen werden.
Einen wichtigen Meilenstein im Ausbau der Fachhochschule bildete der Baubeginn beim Neubau für die Ausbildungsrichtungen Wirtschaft und Sozialwesen in der Bahnhofstraße, dessen Gesamtkosten rd. 64 Mio DM betragen. Mit der Baumaßnahme werden 1 790 neue (flächenbezogene) Studienplätze geschaffen, verschiedene - über das gesamte Stadtgebiet verteilte - Anmietungen werden mit Abschluß der Maßnahme entbehrlich.
Eine deutliche Bereicherung des Studienangebots ist die Ergänzung des Studiengangs Kommunikations-Design um die Studienrichtung "Design für elektronische Medien" im beginnenden Semester. Ziel der Neuerung ist es, Design-Konzeptionen im Bereich des bewegten Bildes und interaktiver Bildschirmmedien zu entwickeln und das Wissen um den Produktionsprozeß und die kreative Gestaltung des elektronischen Mediums zu vermitteln.
Die Baufortschritte werden ergänzt durch Neuerungen im Studienangebot. Seit Wintersemester 1996/97 werden der Aufbaustudiengang Wirtschaftsingenieurwesen und der Studiengang Verfahrenstechnik angeboten.
Zur Erweiterung der Abteilung Schweinfurt wurde ein der Fachhochschule benachbartes, unbebautes Grundstück erworben. Damit konnte die Planung des Neubaus eines Hörsaalgebäudes mit einer Hauptnutzfläche von 2 500 qm aufgenommen werden.
Ein örtliches Auswahlverfahren bestand für folgende Studiengänge an folgenden Fachhochschulen:
An der Musikhochschule München laufen zum Wintersemester 1996/97 neue Studiengänge für Ballettpädagogik und für Komposition für Film und Fernsehen an. Dieses Studienangebot soll dazu beitragen, den Ballettstandort und den Medienstandort München weiter zu stärken.
Für Zwecke der Musikhochschule Würzburg wird derzeit das Gebäude in der ehemaligen Zentralschule in der Bibrastraße ausgebaut. In diesem Gebäude werden eine Opernbühne mit Zuschauerraum und Nebenräumen, eine Bibliothek, Seminarräume und sonstige Unterrichtsräume geschaffen. Die Baumaßnahme, mit der der räumliche Bedarf der Musikhochschule Würzburg im wesentlichen abgedeckt ist, wird voraussichtlich im Frühjahr 1997 abgeschlossen.
Die personelle und räumliche Situation an den Musikhochschulen hat sich insgesamt durch einen Rückgang der Bewerber- und Studierendenzahlen, der sich bei allen musikalischen Berufsausbildungsstätten in der Bundesrepublik Deutschland bemerkbar macht, etwas entspannt.
Sitz der Theaterakademie ist das Prinzregententheater. Für Zwecke der Theaterakademie werden derzeit die Bühne und der Orchestergraben wiederhergestellt, ferner eine Studiobühne und Unterrichtsräume eingerichtet. Mit der Baufertigstellung wird für Ende 1996 gerechnet. Von den Baukosten von 33,4 Mio DM trägt der Staat 25 Mio DM, während die restlichen 8,4 Mio DM durch Spenden erbracht werden. Im November läuft ein umfangreiches Eröffnungsprogramm u.a. mit dem "Tristan" (Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Lorin Maazel), dem "Rosenkavalier" (Opernschule der Hochschule für Musik) und Handkes "Die Stunde, da wir nichts voneinander wußten" (Schauspielklasse).
Mit der Münchener Akademie wurde erstmals in Europa die Idee einer Theaterakademie, d.h. einer gemeinsamen integrierten Ausbildung für Theaterberufe, verwirklicht. Es wird nur eine begrenzte Anzahl von Studenten ausgebildet. Diese werden jedoch alle gute Chancen auf ein entsprechendes Engagement im Bühnenleben haben.
Alle Anstrengungen der Hochschule sind darauf gerichtet, ihren Studenten eine den Forderungen der Praxis entsprechende Ausbildung zu vermitteln. Durch Stellenumwandlungen innerhalb des Gesamthaushalts konnte die HFF in den Stand gesetzt werden, die Ausbildung in den bestehenden drei Studiengängen Film und Fernsehspiel, Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik sowie Produktion und Medienwirtschaft durch die Berufung von vier neuen Professoren in einem wesentlichen Umfang zu erweitern. Hierbei wird insofern ein neuer Weg beschritten, als diese Professoren jeweils auf halbe C 4-Stellen mit reduziertem Lehrdeputat berufen werden, so daß sie weiterhin die Möglichkeit haben, in eingeschränktem Umfang ihrer bisherigen praktischen Tätigkeit im Medienbereich nachzugehen. Die vier neuen Professoren werden die Bereiche Angewandte Ästhetik/Bildgestaltung und Kameratechnik, Angewandte Dramaturgie und Stoffentwicklung, Fernsehjournalismus sowie Werbe-, PR- und Imagefilm mit Schwerpunkt Produktion und Medienwirtschaft abdecken.
Aus der 2. Tranche der Privatisierungserlöse hat die Hochschule 5 Mio DM zur Erneuerung ihrer Film- und Fernsehtechnik erhalten. Mit dieser beachtlichen Summe kann die HFF auch auf technischem Gebiet mit der neuesten Entwicklung Schritt halten. Vorrangig ist dabei die Ausstattung der Hochschule mit digitaler Technik, um die Studenten an denjenigen Geräten ausbilden zu können, die sie an ihren künftigen Arbeitsplätzen vorfinden werden.
Die Berufsaussichten der Absolventen sind weiterhin sehr gut. Über 80 Prozent der Abgänger sind in dem Beruf tätig, für den sie ausgebildet wurden.