Pressemitteilung
"HomoSuperSapiens": Neue Handreichung zur Hochbegabtenförderung in der Grundschule erschienen
Für die Arbeit mit hochbegabten Kindern steht den Grundschulen ein aktuelles Medienpaket zur Verfügung. Unter dem Titel "HomoSuperSapiens - Hochbegabte Kinder in der Grundschule erkennen und fördern" wurde eine umfangreiche Handreichung und eine Videokassette erarbeitet, die Lehrerinnen und Lehrern an der Grundschule wichtige Hilfestellungen für das Erkennen von Hochbegabung und den Umgang mit besonders begabten Kindern gibt. Kultusministerin Monika Hohlmeier wertete die Förderung besonders begabter Kinder in der Grundschule als wichtigen Baustein im Prozess der Individualisierung von Bildung und Erziehung in der Grundschule. "Die begabungsgerechte Förderung aller Kinder gehört zu den großen Herausforderungen, denen sich die Grundschule stellen muss. Besondere Führung und Unterstützung brauchen nicht nur Schüler mit Entwicklungsverzögerungen, sondern auch die leistungsstärkeren bis hin zu den hochbegabten Schüler," erklärte die Ministerin. Gerade an der Grundschule müssten sich die Lehrkräfte auf ein außerordentlich breites Begabungsspektrum einstellen. Die Handreichung "HomoSuperSapiens" soll nun wichtige Hinweise für die Diagnose von Hochbegabung und außerdem praktische Anregungen für eine innere Differenzierung des Unterrichts geben, die Kindern mit besonderen Begabungen gerecht wird.
Die Ministerin wies darauf hin, dass derzeit in Bayern mehrere Maßnahmen erprobt würden, die auf eine Flexibilisierung der Verweildauer in der Grundschule abzielen. Seit 1998 werde ein Schulversuch mit jahrgangsgemischten Eingangsklassen durchgeführt, der neben der 4-jährigen Grundschulzeit auch eine 3-jährige oder 5-jährige Dauer ermögliche. Darüber hinaus würden mit Blick auf hochbegabte Kinder die Möglichkeiten der vorzeitigen Einschulung erweitert. Differenzierung und Individualisierung seien auch zentrale Anliegen bei der Fortschreibung des Lehrplans für die Grundschule. Der neue Lehrplan, der 2001 in Kraft treten solle, werde in allen Fachbereichen konkrete Hinweise auf Möglichkeiten der zusätzlichen Förderung für besonders begabte Kinder geben. Kultusministerin Hohlmeier hob hervor, dass auch im Bereich der Hochbegabtenförderung eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern unabdingbar sei. "Besonders im Hinblick auf die soziale und emotionale Stabilität eines Kindes ist es von großer Bedeutung, dass Lehrkräfte und Elternhaus sich auf ein umfassendes Konzept zur Förderung eines besonders begabten Kindes verständigen," betonte die Ministerin.
Die Initiative zu der Handreichung geht zurück auf den Hochbegabtenkongress, den das bayerische Kultusministerium in Zusammenarbeit mit der BMW AG im Juli 1998 in München veranstaltete. International anerkannte Wissenschaftler informierten dort über verschiedene Aspekte der Definition, Diagnose und Förderung von Hochbegabung. Auf der Basis dieser Einblicke in neue Forschungsansätze und -ergebnisse hat das Staatsinstitut für Schulpädagogik und Bildungsforschung in Zusammenarbeit mit weiteren Experten die jetzt vorliegende Handreichung erarbeitet. Der Band gliedert sich in einen systematischen Teil, in dem das Konzept der Förderung skizziert wird, und in einen schulpraktischen Teil mit Beispielen zur Unterrichtspraxis. Das umfangreiche Verzeichnis schließlich bietet neben Erläuterungen zu Fachbegriffen auch Literaturhinweise und Kontaktdressen wichtiger Ansprechpartner wie Beratungsstellen und Fördervereine.
Die BMW AG hat dazu ein 70-minütiges Video herstellen lassen, das anschaulich typische Verhaltensweisen hochbegabter Kinder darstellt und praktische Beispiele für die schulische Arbeit mit solchen Kinder vorführt. Kultusministerin Hohlmeier dankte der BMW AG für ihr Engagement bei der Konzipierung des Medienpakets und für ihre großzügige Unterstützung bei der Herstellung. Schulen haben die Möglichkeit, ein kostenfreies Exemplar abzurufen. Bestellungen können brieflich, per Fax oder per E-Mail an folgende Adresse gerichtet werden:
BMW Group, 80788 München, Abt. AK-4,
Fax: (089) 38 22 80 17, E-Mail: magdalena.chorzepa@bmw.de