20. Mai 1998
25 Jahre Staatsinstitut für
Hochschulforschung und Hochschulplanung
Kultusminister Zehetmair lobt "Denkfabrik" für
Hochschulfragen
Als "Denkfabrik", die sich weit über Bayern hinaus einen guten Ruf erworben hat, lobte Kultusminister Hans Zehetmair das Bayerische Staatsinstitut für Hochschulforschung und Hochschulplanung. Wie der Minister am Mittwoch anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Instituts in München erklärte, habe es seine Arbeit in einer Zeit begonnen, in der die Hochschulen in großem Maße ausgebaut, durch Neugründungen erweitert worden seien und das Hochschulrecht erstmals kodifiziert worden sei. Zur Lösung der damit verbundenen Probleme habe das Institut maßgeblich beigetragen. Dabei hätten nie fertige Rezepte im Vordergrund gestanden; gefragt sei auch heute vor allem die Kenntnis von Umständen, die hinter dem nach außen sichtbaren Verwaltungsleben der Hochschulen stünden. Ein Schwerpunkt der zahlreichen Veröffentlichungen des Instituts zu Hochschulthemen seien Befindlichkeiten und Verhalten von Studierenden gewesen - von der Wahl des Studienfaches oder -ortes bis zu Gründen für lange Studienzeiten, ferner habe es sich schon früh mit der Repräsentation von Frauen beim wissenschaftlichen Personal an Hochschulen oder den Parametern für die Ausstattung der Hochschulen, mit Studien- und Prüfungsordnungen und nun in seiner jüngsten Veröffentlichung mit Studienverhalten, Studienbedingungen und Studienorganisation behinderter Studierender befasst. Darüber hinaus sei das Institut auch an der Erarbeitung der Hochschulgesamtpläne beteiligt und mit ad-hoc-Aufträgen des Staatsministeriums betraut. Im Zuge der in Gang gebrachten Hochschulreform biete sich dem Institut auch in den kommenden Jahren ein weites Feld zur Bearbeitung, in einigen Bereichen sei es bereits aktiv geworden. Bei der leistungs- und belastungsbezogenen Mittelverteilung, der Optimierung von Hochschulprozessen, der Internationalisierung der Hochschulen, der Evaluation der Lehre, der Gestaltung eines Teilzeitstudiums, der Entwicklung eines Leistungspunkt-Systems, der Weiterentwicklung des Studienangebotes oder der leistungsorientierten Besoldung von Professoren sei eine Begleitung der Hochschulreform durch das Staatsinstitut für Hochschulforschung und Hochschulplanung erwünscht. Nur umfassendes Wissen könne hier zu einer überzeugenden Lösung der Einzelprobleme führen, so Zehetmair.