6. Juli 1998
Museum für Völkerkunde in München wieder geöffnet
Kultusminister Zehetmair: "Sanierung schafft Voraussetzungen für lebendige Museumsarbeit"
Nach sechsjähriger Sanierung hat Kultusminister Hans Zehetmair das Staatliche Museum für Völkerkunde am Montag in München wieder eröffnet. Wie der Minister bei der Wiedereröffnung erklärte, habe die Sanierung des Staatlichen Museum für Völkerkunde in München über 26 Mio DM gekostet. Das Völkerkundemuseum sei mit seinen Beständen das zweitgrößte Museum in Deutschland und damit neben Berlin, Wien, Basel, London und Paris eines der größten dieser Art und bedeutendsten in Europa. Es besitze eine Fülle von Sammlungen von hoher Qualität aus nahezu allen Teilen der Welt und vermittle mit insgesamt rund 300 000 Objekten ein Bild außereuropäischer Kultur und Kunst aus nahezu allen zeitlichen Epochen. Das Völkerkundemuseum gehöre zu den ältesten einschlägigen Sammlungen und seine Bestände stammten zu einem Teil aus einer Zeit, "als anderswo noch nicht an den Erwerb von "Exotica" gedacht wurde". Es stehe daher auch in regem fachlichem und wissenschaftlichem Austausch mit wissenschaftlichen Institutionen in aller Welt.
Nach dem Abschluss der Generalsanierung, die Fasssade, Fenster, Verbesserungen der Räumlichkeiten und des Brandschutzes umfasst habe, könne das Völkerkundemuseum nun wieder mit zwei Dauerausstellungen glänzen: "Indianisches Südamerika - Alltag, Kriege, Rituale" führe die künstlerischen Leistungen der Völker vor Augen, die über zwei Jahrtausende das heutige Peru und Bolivien besiedelten und beeindruckende Hochkulturen entwickelten. Die zweite Dauerausstellung "Ostasiatika in den Sammlungen des Hauses Wittelsbach" bilde einen der herausragenden Schwerpunkte des Museumsbestandes. Neben Elfenbeinschnitzereien, Kleinplastiken aus Halbedelsteinen, Alltagsgegenständen und Militaria aus China, seien wertvolle Objekte aus der Bronzezeit zu bewundern, zu denen es europaweit bisher noch keine Ausstellung gegeben habe, sagte Zehetmair. Aus Anlass der 50-jährigen Unabhängigkeit Indiens komme eine Sonderausstellung "Indien - Reigen der Götter" hinzu.
Er hoffe, dass das Völkerkundemuseum mit seiner Arbeit auch künftig einen wichtigen Beitrag zur Beschäftigung mit den Wurzeln anderer Kulturen leiste und weitere Dauer- und Sonderausstellungen gestalte, erklärte Zehetmair. Die Sanierung habe die Voraussetzungen für eine lebendige Musuemsarbeit geschaffen.