Kultusminister Zehetmair verleiht Meisterpreise der Staatsregierung an Fachschul- und Fachakademieabsolventen - "Hohe Zahl qualifizierter junger Menschen für die Wirtschaft lebensnotwendig"
An 260 Absolventen von Münchner Fachschulen und Fachakademien hat Kultusminister Hans Zehetmair den Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung verliehen. Wie der Minister bei der Preisübergabe am Mittwoch in München erklärte, würden damit die überdurchschnittlichen Leistungen der besten dreißig Prozent des Prüfungsjahrgangs belohnt. Von 903 Schülern aus 18 Münchner Fachschulen und Fachakademien erhielten heuer 86 einen ersten Preis, verbunden mit einer Prämie von je 3000 DM. In ganz Bayern würden zum Sommer-Prüfungstermin 1996 rund 1000 Absolventen mit einem ersten, zweiten oder dritten Preis ausgezeichnet, wobei die Prämie für die zweiten 10 Prozent je 2000 DM, für die dritten je 1000 DM betrage. Insgesamt vergebe die Staatsregierung auch heuer wieder 13,8 Millionen DM Prämien an die besten Absolventen von Meisterprüfungen, Fachschulen und Fachakademien in gewerblich-technischen und kaufmännischen Fachrichtungen, finanziert mit den Zinserträgen von 150 Millionen DM aus den Privatisierungserlösen im Rahmen der "Offensive Zukunft Bayern". Die Prämien sollen dementsprechend eine kleine Hilfe für einen offensiven und erfolgreichen Einstieg in die berufliche Zukunft sein, betonte Zehetmair.
In seiner Ansprache wies der Minister darauf hin, daß vor allem die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen für den beruflichen Erfolg und für die Wirtschaft insgesamt langfristig maßgeblich sei: "Eine hohe Zahl qualifizierter junger Menschen ist für unsere Wirtschaft lebens-, wenn nicht gar überlebensnotwendig, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können." Für die beruflichen Schulen habe dies zur Folge, daß vermehrt Schlüsselqualifikationen wie eigenverantwortliches Problemlösen oder Teamarbeit vermittelt und gefördert würden. Entsprechende Änderungen würden derzeit bei allen Lehrplänen für Berufsschulen, Fachschulen und Fachakademien berücksichtigt. Besonders im Bereich Telekommunikation müsse die Schule auf Neuerungen und Entwicklungen vorbereiten. Auch für den Unterricht selbst gelte es, neue technische Möglichkeiten wie z. B. Telelearning zu nutzen. Es sei durchaus vorstellbar, daß Fachschüler im Teilzeitunterricht ein Programmierpraktikum von zu Hause aus absolvieren.