Kultusminister Zehetmair ruft die bayerischen Lehrkräfte zu Teilzeit und Beurlaubung auf
Die Möglichkeiten der Teilzeitbeschäftigung und Beurlaubung sollen die bayerischen Lehrkräfte stärker nutzen. Wie Kultusminister Zehetmair am Mittwoch in München mitteilte, habe er die Lehrerinnen und Lehrer aller allgemeinbildenden Schulen in der letzten Woche in einem Schreiben gebeten, von den Möglichkeiten der Teilzeitbeschäftigung oder arbeitsmarktpolitischen Beurlaubung verstärkt Gebrauch zu machen, um durch die so freiwerdenden Stellen zusätzliche Einstellungen von jungen Lehramtskandidaten zu ermöglichen. Die Einstellungssituation werde sich 1997 und in den kommenden Jahren für junge Lehrerinnen und Lehrer zunehmend schwieriger gestalten. Neue Planstellen seien im Doppelhaushalt 1997/98 nicht vorgesehen. Dem wachsenden Lehrerangebot stünden aufgrund der angespannten Haushaltslage im wesentlichen nur die durch den Ersatzbedarf freiwerdenden Einstellungsmöglichkeiten gegenüber.
Durch die arbeitsmarktbezogene Beurlaubung und die Ausweitung der Teilzeitbeschäftigung auf alle Schularten habe der Freistaat die Rahmenbedingungen für zusätzliche Einstellungen geschaffen. Zehetmair betonte, daß mit Beginn des nächsten Schuljahrs diese Möglichkeiten auch im Bereich der Förderschulen wieder bestehen werden, wo sie in den letzten Jahren zur Sicherung der Unterrichtsversorgung aufgehoben waren. Sollte der Bund rechtzeitig die beamtenrechtlichen Voraussetzungen schaffen, werde Bayern auch die Regelungen für eine voraussetzungslose Teilzeit sofort übernehmen. Diese Maßnahmen, so Zehetmair, könnten jedoch nur greifen, wenn sie von den Lehrkräften entsprechend in Anspruch genommen werden. Zehetmair: "Ich appelliere an alle Lehrerinnen und Lehrer, im Interesse der jungen Kolleginnen und Kollegen zu prüfen, ob sie nicht einen solidarischen Beitrag zur Milderung der Lehrerarbeitslosigkeit leisten wollen."