16. Februar 1998
Berufsvorbereitung wichtiges Anliegen von Haupt- und Realschule
Die Vorbereitung der jungen Menschen auf die Berufs- und Arbeitswelt zählt zu den zentralen Aufgaben der Schule. Darauf hat Kultusstaatssekretärin Monika Hohlmeier am Montag anlässlich der Eröffnung der Berufswahltage in Cham hingewiesen. Das gegliederte Schulwesen in Bayern sei für diese Aufgabe besonders gut geeignet, da das differenzierte Bildungsangebot an Haupt- und Realschule eine auf die unterschiedlichen Anforderungen in der Arbeitswelt ausgerichtete berufsvorbereitende Bildung sichere. Den Vorwurf, die Schulen würden die jungen Menschen nicht ausreichend auf das Berufsleben vorbereiten, wies die Staatssekretärin als zu pauschal zurück. So stelle die bayerische Hauptschule mit ihrem seit Jahren konstanten Anteil von knapp 40% der Achtklässler nach wie vor das Hauptereservoir an leistungsfähigen Jugendlichen für eine breite Palette von Ausbildungsberufen. Im neuen Hauptschullehrplan, der derzeit schrittweise eingeführt wird, seien zudem die berufsvorbereitenden Maßnahmen intensiviert worden. So seien verstärkt Betriebserkundungen und -praktika vorgesehen, die im Rahmen des neu strukturierten Leitfachs Arbeitslehre in enger Kooperation mit der Wirtschaft durchgeführt werden und dazu beitragen sollen, Schülerinnen und Schülern noch mehr als bisher einen umfassenden Einblick in die Arbeits-, Wirtschafts- und Berufswelt zu ermöglichen. Darüber hinaus seien neben den allgemeinbildenden Fächern insbesondere die arbeitspraktischen Bereiche darauf ausgelegt, als Grundlagen für ein erfolgreiches und erfülltes Berufsleben erste Erfahrungen, Kenntnisse und Fertigkeiten in verschiedenen Berufsfeldern zu vermitteln. Auch im Lehrplan der Realschule, deren Absolventen erfahrungsgemäß stets gute Chancen für einen geeigneten Ausbildungsplatz hätten, sei die berufliche Orientierung als fächerübergreifendes Bildungs- und Erziehungsziel verankert. Der Berufswahlprozess werde auch dort durch zahlreiche Maßnahmen wie Betriebserkundungen und -praktika oder Planspiele in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt und Betrieben der Region effektiv unterstützt.
Auch das bestehende duale System der Berufsausbildung habe sich, so Hohlmeier, als Vorbereitung für das spätere Erwerbsleben bewährt, da es die Verbindung von praktischer Ausbildung im Arbeitsprozess mit fachtheoretischen und allgemeinbildenden Kenntnissen in der Berufsschule ermögliche.