Pressemitteilung

Nr. 269 /3. Dezember 1999

Hohlmeier: BLLV-Volksbegehren ist Angriff auf die Qualität der bayerischen Schulen

Scharfe Kritik übte Kultusministerin Monika Hohlmeier an dem vom Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverband (BLLV) eingereichten Antrag auf Zulassung eines Volksbegehrens. „Hinter wohlklingenden Worten verbirgt sich ein Angriff auf die Qualität des gegliederten Schulsystems in Bayern", erklärte die Ministerin. „Der Großteil der Eltern- und Lehrerverbände hat sich gegen das Volksbegehren ausgesprochen bzw. wird sich gezielt nicht daran beteiligen. Ich bedaure es, dass der BLLV aus verbandspolitischen Interessen einen Schulkampf initiiert."

Ziel des BLLV sei es, mit dem Volksbegehren die Qualität des gegliederten bayerischen Schulwesens zu zerstören. „Die Aufbaustufe beschränkt die Wahlfreiheit der Eltern und Kinder und verhindert eine rechtzeitige, begabungsgerechte Förderung einer Vielzahl von Schülerinnen und Schülern." Die Forderung des BLLV, auf Grund der Aufbaustufe die Stundentafeln und Lehrpläne des Gymnasiums einzuebnen und die Anforderungen in der 5. und 6. Klasse des Gymnasiums auf den Stand der Hauptschule zurückzuführen hätte katastrophale Auswirkungen auf die gymnasiale Bildung und brächte keinerlei Vorteile für Schülerinnen und Schüler der Zwangsaufbaustufe. Überdies bedeute das Volksbegehren in der Konsequenz eine Zerstörung der einzügigen Hauptschulen. „Für eine seriöse differenzierte Förderung müsste eine Gruppeneinteilung erfolgen, die an kleinen Hauptschulen mit geringen Schülerzahlen nicht realisierbar wäre und zur Schließung vieler Hauptschulen führe. Dies bedeutet einen Angriff auf die wohnortnahe Hauptschule und eine inakzeptable Benachteiligung der Kinder aus dem ländlichen Raum."

Dorothee Erpenstein
Pressesprecherin im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus