Pressemitteilung
Nr. 52 – 18. Dezember 1998
Kultusministerium unterstützt wegweisendes Projekt „Kunst" zur Förderung des Wahrnehmungsvermögens sehgeschädigter Kinder und Jugendlicher
Kultusministerin Monika Hohlmeier hat das an der Graf-zu-Bentheim-Schule der Blindeninstitutstiftung Würzburg ins Leben gerufene Projekt „Kunst" zur Förderung des Wahrnehmungsvermögens sehgeschädigter Kinder und Jugendlicher als wegweisend und vorbildlich gewürdigt. Mit 15.000,-- DM bezuschusst das Kultusministerium deshalb die sonderpädagogisch bedeutsame Aktion. In Kooperation mit dem Berufsverband Bildender Künstler in Unterfranken startet die Graf-zu-Bentheim-Schule eine Ausstellung einmaligen Charakters. Sehbehinderte und blinde Schülerinnen und Schüler setzen sich mit bereits erstellten Kunstwerken auseinander und werden aktiv bei der Schaffung einiger Objekte beteiligt. Dabei soll vor allem der Tastsinn der Kinder angesprochen und einbezogen werden. Gefördert werden damit Kommunikation, Selbstfindung und Kreativität. Durch Wahrnehmen und bildhaftes Veranschaulichen sowie Nachdenken und Sprechen über ihre Eindrücke können die Kinder und Jugendlichen ihre sinnlichen Erfahrungen bereichern und damit besser lernen, die Welt zu verstehen und verantwortlich mitzugestalten.
Mit dem Projekt „Kunst" werden wesentliche Teile des neuen Lehrplans für die Fächer Kunsterziehung/Werken/Textiles Gestalten und Fach Kunsterziehung in der Hauptschulstufe der Schule für Blinde und der Schule für Sehbehinderte umgesetzt. Die Erfahrungen aus der Projektarbeit können die Entwicklung des Lehrplans für die Grundschulstufe der Schule für Blinde und für Sehbehinderte, der zur Zeit überarbeitet wird, einfließen.
Mit der Bezuschussung setzt der Freistaat Bayern gerade in einer Zeit der angespannten Finanzen der öffentlichen Haushalte ein weiteres Zeichen, um die Bedeutung der Förderung und Integration Behinderter und von Behinderung bedrohter Jugendlicher in die Gesellschaft hervorzuheben.