4. August 1998
Bayerische Abiturergebnisse 1998: Mädchen weiterhin vorn
Die Abiturientinnen in Bayern haben auch dieses Jahr wieder besser abgeschnitten als ihre männlichen Kollegen. Wie Kultusminister Hans Zehetmair am Dienstag in München mitteilte, habe die Auswertung der Abiturergebnisse diesen seit Jahren beobachteten Trend bestätigt. Die Durchschnittsnote der weiblichen Teilnehmer betrage 2,37 und liege damit erneut über derjenigen der männlichen Abiturienten (2,49). Mit 2,42 sei die Landesdurchschnittsnote im Wesentlichen stabil geblieben. Auch das Durchschnittsalter der Abiturienten, bezogen auf den Monat Juli 1998, habe wie im Vorjahr 19 Jahre und 9 Monate betragen. Die Bestehensquote von insgesamt 97,72 %, so Zehetmair, spiegle ebenfalls die besseren Ergebnisse der weiblichen Teilnehmer wider: So hätten 1,54 % der Mädchen und 3,1 % der Buben die Abiturprüfung nicht bestanden. Vor allem im sprachlich-literarisch-künstlerischen Bereich hätten die weiblichen Teilnehmer deutlich mehr Punkte erzielt als ihre männlichen Mitschüler. Letztere hätten dafür im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Bereich mehr Punkte einbringen können. Im Fach Sport und in den Gesellschaftswissenschaften seien dagegen kaum geschlechtsspezifische Unterschiede bei den Ergebnissen erkennbar. Zehetmair betonte, dass die Abiturientinnen in 14 von 18 Fächern besser abgeschnitten hätten als ihre männlichen Kollegen, die lediglich in den Fächern Sozialkunde, Mathematik, Physik und Chemie bessere Ergebnisse erzielen konnten.
Wie in den letzten Jahren sind die männlichen Teilnehmer bei den schlechten Ergebnissen überrepräsentiert, liegen aber mit einem Anteil von 52,12 % an der Spitzengruppe mit Notendurchschnitt 1,0 leicht vorn. Den Spitzenwert von 1,0 haben 135 Abiturienten und 124 Abiturientinnen erreicht, auf einzelne Fächer bezogen sind die besten Ergebnisse in Sport, Musik, Religion, Griechisch und Kunsterziehung erzielt worden. Mit einem Notendurchschnitt von 2,30 sind die humanistischen Gymnasien erneut Spitzenreiter unter den gymnasialen Ausbildungsrichtungen.
Insgesamt haben in diesem Jahr 23 957 Kandidaten an der Abiturprüfung, wobei der Anteil der Mädchen mit 52,62 % wie schon in den Jahren zuvor über dem ihrer männlichen Mitschüler liegt.