Holocaust: Bewegende Auschwitz-Ausstellung lädt zum Dialog der Generationen ein

Kultusminister Spaenle mahnte beim Besuch der Gedenkstätte Auschwitz im Juni 2011: Wir müssen uns erinnern
Kultusminister Spaenle mahnte beim Besuch der Gedenkstätte Auschwitz im Juni 2011: Wir müssen uns erinnern

"Auschwitz" – allein dieses Wort macht bis heute schaudern. "Auschwitz" steht für das ungeheuerlichste Verbrechen der Menschheitsgeschichte – verantwortet, geplant und ausgeführt von Deutschen. Rund 70 Jahre nach dem Holocaust lädt eine bewegende Fotoausstellung im Bayerischen Landtag zum Dialog mit Überlebenden ein – über Vergangenheit und Zukunft.

Seit mehr als zwei Jahrzehnten ermöglicht die Internationale Jugendbegegnungsstätte in Oswiecim/Auschwitz Dialog und Begegnung zwischen Überlebenden des Holocaust und der Jugend. "Die andere Seite der Welt" – so beschrieb Baron Maurice Goldstein die Begegnungsstätte 1986 am Tag ihrer Eröffnung.

Der Leiter der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Auschwitz Leszek Szuster präsentiert im Landtag die Ausstellung
Der Leiter der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Auschwitz Leszek Szuster präsentiert im Landtag die Ausstellung

Die Fotoausstellung "Die andere Seite der Welt, von Angesicht zu Angesicht – Begegnungen" im Bayerischen Landtag informiert nun den Besucher über die Arbeit der Begegnungsstätte Auschwitz und über das pädagogische Konzept "Auschwitz als Lernort". Berührende Portraits zeigen Überlebende des Konzentrationslagers Auschwitz/Birkenau und junge Menschen aus Europa im Dialog. Sie vermitteln Eindrücke, Gefühle und Gedanken, die bei diesem Generationentreffen auf beiden Seiten entstehen, und laden die Betrachter ein, an diesem bewegenden Dialog teilzunehmen.

Landtagspräsidentin Barbara Stamm und Buchautorin Katharina Bader (Jureks Erben)
Landtagspräsidentin Barbara Stamm und Buchautorin Katharina Bader (Jureks Erben)

Im Beisein des Leiters der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Auschwitz Leszek Szuster, des Holocaust-Überlebenden Abba Naor und der Buchautorin Katharina Bader würdigte Landtagspräsidentin Barbara Stamm das Projekt als wichtigen Akt der Empathie für die Opfer: "Der Blick der Kamera erzählt von Betroffenen, die sich mühen, ihre schrecklichen Erfahrungen in Worte zu fassen. Und er erzählt von jungen Menschen, die den Betroffenen mit Empathie begegnen, sie auf ihrem gedanklichen Weg aus der Hölle von Auschwitz begleiten und ihnen ein Stück jener Menschlichkeit zurückgeben, die ihnen die Nazis genommen hatten."

Kultusminister Spaenle mahnte in seiner Rede: "Wie wir uns im Angesicht von Auschwitz heute und in Zukunft verhalten, ist der normative Rahmen, dem wir in Deutschland gerecht werden müssen."

Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle mit Ausstellungsmacher Leszek Szuster
Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle mit Ausstellungsmacher Leszek Szuster

"Wer im Ernst aus der Geschichte lernen will, muss sich verständigen und eigene Wahrnehmungen, Deutungen, Folgerungen mit den Überlebenden austauschen“ , so der Minister. "Lassen Sie uns daher diese Ausstellung nutzen: um zu sehen, um zu lernen, um uns auszutauschen und vor allem: um uns zu erinnern an all jene, die der NS-Vernichtungsmaschinerie zum Opfer fielen. Wir werden sie nicht vergessen."

Ausstellung
Ausstellung "Die andere Seite der Welt": Sensible Portraits von Überlebenden des Holocaust und jungen Menschen im Dialog laden zum Nachdenken ein

Die Ausstellung wurde 2006 zum 20-jährigen Jubiläum der Internationale Jugendbegegnungsstätte in Oswiecim/Auschwitz erarbeitet und ist noch bis zum 21. November im Bayerischen Landtag zu sehen.

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