Ländervergleich: Bayerns Grundschüler können am besten lesen, rechnen und zuhören

Sie freuen sich zurecht: Die bayerischen Grundschüler waren sehr erfolgreich beim Ländervergleich
Sie freuen sich zurecht: Die bayerischen Grundschüler waren sehr erfolgreich beim Ländervergleich

Der Grundschul-Bundesländervergleich in den Fächern Mathematik und Deutsch zeigt: Die bayerischen Schülerinnen und Schüler der 4. Klassen an Grund- und Förderschulen sind deutschlandweit Spitze. Kultusminister Ludwig Spaenle freut sich über diesen Erfolg der Schüler und dankt Lehrkräften und Eltern.

Video: Kultusminister Ludwig Spaenle zum Ländervergleich

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Gesamtauswertung der Rangplätze (Klick aufs Bild für eine höhere Auflösung)
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In beiden untersuchten Fächern, nämlich Deutsch und Mathematik, rangieren die bayerischen Schülerinnen und Schüler auf Platz 1, für Minister Spaenle Ergebnis der konsequenten pädagogischen Arbeit des „Förderns und Forderns“ in einem verlässlichen pädagogischen Rahmen. Kultusminister Spaenle nutzte die Vorstellung der Ergebnisse als Anlass, um den Lehrkräften und den Eltern zu danken, dass sie so intensiv die Kinder fördern und ihnen wichtige Kompetenzen und Wissen vermitteln.

Mittelwerte der von Schülerinnen und Schülern der vierten Jahrgangsstufe erreichten Kompetenzstände im Bereich Lesen (Klick aufs Bild für eine höhere Auflösung)
Mittelwerte der von Schülerinnen und Schülern der vierten Jahrgangsstufe erreichten Kompetenzstände im Bereich Lesen (Klick aufs Bild für eine höhere Auflösung)
Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle
Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle

„Einen großen Bildungserfolg haben die bayerischen Schülerinnen und Schüler beim ersten Ländervergleich in der 4. Jahrgangsstufe der Grund- und Förderschulen bewiesen.“ So kommentierte Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle die Ergebnisse des ersten bundesdeutschen Ländervergleichs in der 4. Jahrgangsstufe der Grund- und Förderschulen. „Und die bayerischen Schulen sind sehr leistungsfähig“, ergänzte er.

Bei der Lesekompetenz belegen die bayerischen Schülerinnen und Schüler mit 515 Punkten den 1. Platz, ebenfalls beim Zuhören mit 513 Punkten und in der zusammenfassenden Wertung in Mathematik mit 519 Punkten.

Wissenschaftler bescheinigen Bayerns Schülern spürbaren Kompetenzvorsprung

Minister Spaenle freut sich über das Urteil der Wissenschaftler vom Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen IQB, die in der Zusammenfassung zentraler Ergebnisse formuliert haben: „Hierbei gelingt es nur Schülerinnen und Schülern im Freistaat Bayern sowohl im Lesen als auch im Zuhören sowie im Fach Mathematik Kompetenzen zu entwickeln, die signifikant oberhalb der mittleren Kompetenzausprägungen in Deutschland insgesamt liegen.“ Diesem Urteil sei wenig hinzuzufügen, so Minister Spaenle - mit einer Ausnahme: „Auch das sehr gute Ergebnis darf uns nicht ruhen lassen. Wir wollen für unsere jungen Menschen die bestmögliche Bildung. Daran werden wir weiterarbeiten.“

Mittelwerte der von Schülerinnen und Schüler der vierten Jahrgangsstufe erreichten Kompetenzstände im Bereich Zuhören (Klick aufs Bild für eine höhere Auflösung)
Mittelwerte der von Schülerinnen und Schüler der vierten Jahrgangsstufe erreichten Kompetenzstände im Bereich Zuhören (Klick aufs Bild für eine höhere Auflösung)

Anlage und Durchführung des Ländervergleichs

Bundesweit waren zu diesem repräsentativen ersten Ländervergleich in der 4. Jahrgangsstufe rund 27.000 Schülerinnen und Schüler von über 1.300 Grund- und Förderschulen für die Fächer Deutsch und Mathematik eingebunden worden, darunter befanden sich 1.681 Schülerinnen und Schüler von 75 bayerischen Grund- und 3 bayerischen Förderschulen. Der Ländervergleich, den das IQB in Berlin durchgeführt hat, fand parallel zu IGLU/TIMSS 2011 im Juni 2011 statt. Die Ergebnisse stehen repräsentativ für die Leistungsfähigkeit von knapp drei Millionen Schülerinnen und Schülern in Deutschland in der Grundschule, darunter gut 470.000 in Bayern.

Als Orientierungslinie für den Ländervergleich fungierten die Bildungsstandards, die die Kultusministerkonferenz festgesetzt hat. Der Ländervergleich soll überprüfen, wie weit die Bildungsstandards in den einzelnen Ländern erreicht werden. Zu deren Umsetzung hatten sich die Länder 2004 entschlossen. In Deutsch wurden die Fähigkeiten im Lesen und Zuhören untersucht, in Mathematik die Kompetenzbereiche Zahlen und Operationen, Raum und Form, Muster und Strukturen, Größen und Messen sowie Daten, Häufigkeit und Wahrscheinlichkeit.

Mittelwerte der von Schülerinnen und Schülern der vierten Jahrgangsstufe erreichten Kompetenzstände im Fach Mathematik (Klick aufs Bild für eine höhere Auflösung)
Mittelwerte der von Schülerinnen und Schülern der vierten Jahrgangsstufe erreichten Kompetenzstände im Fach Mathematik (Klick aufs Bild für eine höhere Auflösung)

Große Mehrheit der Schülerinnen und Schüler in Bayern übertrifft die Regelstandards

Wichtig ist für Minister Spaenle, dass in Bayern nahezu alle Schülerinnen und Schüler die Bildungsstandards der KMK erreichen: Über drei Viertel der Kinder erreichen und übertreffen die Regelstandards sowohl in Deutsch wie auch in Mathematik. Mehr als ein Fünftel der bayerischen Schülerschaft der 4. Jahrgangsstufe erreicht in Mathematik sogar die höchste Kompetenzstufe und erbringt hier nach Ergebnissen der Untersuchungen „Spitzenleistungen“. Nur weniger als ein Zehntel der Kinder haben die Mindestkompetenzen nicht erreicht.

Bayern will aber weiter vorankommen. Die Absenkung der Klassenhöchstgrenze und der konsequente, flächendeckende und am Bedarf orientierte Ausbau der Ganztagsschulen sind für Minister Spaenle dabei wichtige Instrumente, ebenso die besondere Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund. „Unabhängig vom Elternhaus sollen die Schülerinnen und Schüler in Bayern gleich gute Chancen haben“, so der Minister. Im neuen Lehrplan, der derzeit für die Grundschule vorbereitet wird, wird die Kompetenzorientierung noch weiter im Mittelpunkt stehen.

Gendergerechte Bildung als wichtiges Anliegen

Eine weitere Herausforderung stellt die Leseförderung für Jungen dar. Im Lesen hatten die Mädchen einen deutlichen Vorsprung gegenüber ihren gleichaltrigen Mitschülern gezeigt – gendergerechte Bildung bleibt für Minister Spaenle eine wichtige Aufgabe. „Wir wollen, dass Mädchen und Jungen ein möglichst hohes Interesse am Lesen, Schreiben und Rechnen haben“, so der Minister. Das Ministerium hat mit einem Kongress zur gendergerechten Bildung in dieser Legislaturperiode einen ersten Akzent in diesem Bereich gesetzt. Verschiedene Modelle zur Förderung der Lesefähigkeit von Jungen waren im Umfeld des Kongresses ebenso entstanden wie auch solche, die das Interesse und die Kompetenzen der Mädchen in Mathematik und den Naturwissenschaften fördern sollen. „Hier müssen wir weiter arbeiten“, betonte Minister Spaenle.

Bayerischer Erfolg schon beim Ländervergleich 2009 der Jahrgangsstufe 9

2009 hatte das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen erstmals einen Ländervergleich bei Schülerinnen und Schülern von weiterführenden Schulen in der Jahrgangsstufe 9 auf der Basis der Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz durchgeführt. In beiden Fächern, die getestet wurden, nämlich Deutsch und Englisch, hatten die bayerischen Schülerinnen und Schüler aller Schularten am besten abgeschnitten.

Weitere Informationen zum bayerischen Abschneiden in früheren Ländervergleichen:

Die Graphiken in hoher Auflösung zum Download:

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