PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM Ausgezeichnet: Acht Sterne am bayerischen Kunst- und Wissenschaftshimmel

Kunst- und Wissenschaftsminister Bernd Sibler bei Veranstaltungen in München, Osterhofen und Passau zur Verleihung der Auszeichnung „PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM“ an verdiente Persönlichkeiten aus den Bereichen Wissenschaft und Kunst (Photo Credit: Collage aus Bildern von  A. Gebert, Josef Regensperger / Osterhofener Anzeiger, Christoph Kölbl / Landratsamt Passau, StMWK)
Kunst- und Wissenschaftsminister Bernd Sibler bei Veranstaltungen in München, Osterhofen und Passau zur Verleihung der Auszeichnung „PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM“ an verdiente Persönlichkeiten aus den Bereichen Wissenschaft und Kunst (Photo Credit: Collage aus Bildern von A. Gebert, Josef Regensperger / Osterhofener Anzeiger, Christoph Kölbl / Landratsamt Passau, StMWK)

Kunst- und Wissenschaftsminister Bernd Sibler verleiht auch heuer Auszeichnung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst an herausragende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens

Bronze-Relief „PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM“
Bronze-Relief „PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM“

Das Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verleiht seit dem Jahr 2000 die Auszeichnung „PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM“ an herausragende Persönlichkeiten für deren Verdienste um Wissenschaft und Kunst, seit 2008 in Form eines Bronze-Reliefs. Ziel dieser Ehrung ist neben der Würdigung dieser Persönlichkeiten, Kultur als Einheit zu begreifen: Wissenschaft und Kunst sollen als zwei Seiten derselben Medaille wahrgenommen werden. Pro Jahr werden grundsätzlich nur bis zu acht Auszeichnungen vergeben.

Die Ehrungen im Detail

Juliane Köhler

„Juliane Köhlers Schauspiel geht unter die Haut. Sie ist eine wunderbar vielseitige, markante Charakterdarstellerin. Wir hier im Freistaat schätzen uns glücklich, dass sie mit ihrer überzeugenden Art die Zuschauer Jahr für Jahr beeindruckt“, so Sibler anlässlich der Ehrung der Schauspielerin und Hörspielsprecherin mit der Auszeichnung „PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM“ in München. Ihr erstes Engagement trat Juliane Köhler 1993 am Bayerischen Staatsschauspiel in München an, dem sie nach einem kurzen Ausflug zu den Münchner Kammerspielen seit 2001 treu geblieben ist. Sie gehört spätestens seit ihrem ersten filmischen Großerfolg „Aimée und Jaguar“ im Jahr 1999 auch zu den festen Größen des deutschen Film- und Fernsehschaffens. 1998 erhielt sie den Bayerischen Filmpreis, 1999 wurde sie mit dem Bundesfilmpreis als beste Schauspielerin und dem Silbernen Bären der Berlinale ausgezeichnet. In Hauptrollen war sie außerdem in den Oscar-nominierten Filmen „Der Untergang“ und „Zwei Leben“ im Kino zu erleben.

Bild: Kunstminister Bernd Sibler (rechts) mit Juliane Köhler (Photo Credit: A. Gebert)

Anne Maar

„Anne Maar setzt ihre Kreativität dafür ein, v.a. Kindern und Jugendlichen Wertvolles auf ihrem Lebensweg mitzugeben: So bringt sie in ihren Büchern den jungen Leserinnen und Lesern Empathie nahe. Mit ihrer Theaterpädagogik macht sie für die jüngere Generation Theater sowohl in Theorie und Praxis begreifbar. Auf diese Weise hat sie sich um die kulturelle Bildung insbesondere in der Region Unterfranken, aber auch darüber hinaus, in besonderer Weise verdient gemacht“, so Sibler anlässlich der Auszeichnung der Kinderbuchautorin, Theaterregisseurin und Leiterin des Theaters Schloss Maßbach.

Schon früh hatte Anne Maar den Wunsch, Theater zu spielen oder beim Film zu arbeiten. Nach dem Abitur ging sie nach Berlin, begann als Regieassistentin und Regisseurin am Theater zu arbeiten und schrieb Drehbücher. Aus einem Drehbuchprojekt entwickelte sich dann das eigenständige Schreiben von Kinderbüchern. Seit 2001 leitet sie das Theater Schloss Maßbach – Unterfränkische Landesbühne. 2005 eröffnete sie dort eine eigene Spielstätte für Jugendtheater, das „Theater im Pferdestall“.

Bild: Kunstminister Bernd Sibler (links) mit Anne Maar (Photo Credit: A. Gebert)

Dagmar Nick

„Dagmar Nick gilt heute als eine der wichtigsten deutschsprachigen Lyrikerinnen. Ihre Gedichte vereinen intensive Emotionalität mit stilistischer Präzision. Ihre Lyrik wird in einem Atemzug mit dem Werk einer Rose Ausländer, Ingeborg Bachmann und Hilde Domin genannt. Es ist eine große Ehre, dass sie in Bayern lebt und wirkt“, so Sibler in München anlässlich der Ehrung der Lyrikerin und Schriftstellerin mit der Auszeichnung „PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM“.

Dagmar Nick wuchs in Berlin als Kind des Komponisten Edmund Nick und der Konzertsängerin Käte Nick-Jaenicke auf. Während der Zeit der Nationalsozialisten musste sie als Kind einer Halbjüdin das Gefühl der Bedrohung von Leib und Leben als tägliche Realität erleben. Sie schreibt seit ihrem 19. Lebensjahr, als Erich Kästner ihr Gedicht „Flucht“ in der „Neuen Zeitung“ drucken ließ, was ihr zu schlagartiger Bekanntheit verhalf. Im Sommer 2018 hat sie ihren jüngsten Lyrikband unter dem Titel „Abtrünniges Herz“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Ihre Vielseitigkeit zeigt sich in ihrer Versiertheit in verschiedenen Gattungen und Genres. Neben dem lyrischen Werk hat sie eine Anzahl von Prosawerken, Dokumentationen, Übersetzungen und Hörspielen geschaffen, aber auch historisch fundierte, präzise und hochpoetische Reisebücher über ihre Erfahrungen in Israel, auf Rhodos, Sizilien und den Ägäischen Inseln. Auf vielschichtige Weise hat sie sich mit der deutschen Geschichte und dem jüdischen Leben auseinandergesetzt.

Bild: Kunstminister Bernd Sibler (rechts) mit Dagmar Nick (Photo Credit: A. Gebert)

Basil H. E. Coleman

Anlässlich des Neujahrskonzerts in Osterhofen verlieh Sibler die Auszeichnung „PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM“ an den Generalmusikdirektor des Landestheaters Niederbayern, Basil H. E. Coleman. Der Staatsminister lobte ihn für seinen „musikalischen Enthusiasmus und künstlerischen Mut“, den er bei vielen Gelegenheiten bewiesen habe.

„Sie kennen keine Berührungsängste, und Sie lassen sich auch von großen Herausforderungen nicht einschüchtern“, so der Kunstminister anlässlich der Auszeichnung an Basil H. E. Coleman. Als Niederbayer freue es ihn besonders, dass das Landestheater Niederbayern einen „so vielseitigen und inspirierenden Generalmusikdirektor“ habe. Zuletzt hatte der Generalmusikdirektor sich mit viel beachteten Großprojekten wie Wagners „Tristan und Isolde“ und dem „Rheingold“ und mit aufwendigen Musical-Produktionen einen Namen gemacht.

Der gebürtige Londoner Basil H. E. Coleman erhielt seine Ausbildung am Keble College der Oxford University und am Konservatorium der Stadt Wien. Seine musikalischen Schwerpunkte setzt er auf der italienischen Oper sowie auf der spätromantischen deutschen Musik und dirigiert im Übrigen ein breites Repertoire von Mozart bis zur Moderne. Überregional bekannt wurde er mit Aufführungen sämtlicher Opern von Vincenzo Bellini.

Der amtierende Generalmusikdirektor kam nach früheren Stationen an Bühnen in Krefeld und Mönchengladbach, München und Augsburg 1997 als erster Kapellmeister zur musikalischen Abteilung des Landestheaters Niederbayern. 2001 wurde er dort zum Musikdirektor und 2005 zum Generalmusikdirektor ernannt.

Bild: Kunstminister Bernd Sibler (links) mit Basil H. E. Coleman (Photo Credit: Josef Regensperger / Osterhofener Anzeiger)

Oberstudiendirektor a. D. Anton Daumerlang aus Pocking

Wissenschafts- und Kunstminister Bernd Sibler verlieh die Auszeichnung „PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM" des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst an Oberstudiendirektor a. D. Anton Daumerlang im Großen Sitzungssaal des Landratsamts Passau .

Anlässlich der Auszeichnung betonte Sibler: „Besondere Menschen für besondere Leistungen auszuzeichnen, ist mir eine große Freude. Anton Daumerlang hat sich weit über das herkömmliche Maß hinaus auf dem Feld der musikalischen Ausbildung und Förderung verdient gemacht. Ohne ihn wäre das kulturelle Leben in der Region ärmer. Er bringt Kunst und Kultur zu den Menschen, ein Anliegen, das uns beide verbindet."

Neben seiner Tätigkeit als Gymnasiallehrer hat sich Anton Daumerlang über Jahrzehnte hinweg weit über Pocking hinaus auf unterschiedlichsten kulturellen und musikalischen Ebenen als künstlerischer Leiter, Dirigent, Initiator und Organisator betätigt. Er gründete unter anderen den Motettenchor und das Streichquartett Pocking. Als Mitinitiator ist es sein Verdienst, dass sich Veranstaltungen wie das „Christkindl-Ansingen Fürstenzell", die „Rottaler Weihnacht" in Pocking sowie die „Schloss-Serenaden Kirchham" zu fixen Kulturpunkten im Jahresreigen etabliert haben. Im Herbst 2008 wurde er einstimmig zum Kulturbeauftragten des „Kulturkreises Kloster Asbach" ernannt. Seither organisiert und leitet er die „Asbacher Gespräche zur Kultur" mit renommierten Referenten aus allen Bereichen der Politik, der Wirtschaft und der Kultur.

Bild: Kunstminister Bernd Sibler (links) mit Oberstudiendirektor a. D. Anton Daumerlang aus Pocking (Photo Credit: Christoph Kölbl / Landratsamt Passau)

Prof. Dr. Andrea Szczesny

Die Betriebswirtschaftlerin Prof. Dr. Andrea Szczesny erhielt die Auszeichnung „PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM“ des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst von Wissenschafts- und Kunstminister Bernd Sibler in München überreicht.

Die Vizepräsidentin der Julius-Maximilians-Universität Würzburg bringt laut Minister Sibler die Weiterentwicklung der Universität Würzburg entscheidend mit voran. „Für mehr Frauen in der Wissenschaft machen Sie sich stark – und das mit großem Erfolg“, betonte der Minister und führte an, dass sich der Anteil von Professorinnen an der JMU Würzburg mit Prof. Dr. Szczesny als Frauenbeauftragter der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät innerhalb von zehn Jahren mehr als verdoppelt habe. Als Mitglied der Hochschulleitung habe sie die Systemakkreditierung der Universität Würzburg eng und erfolgreich begleitet. Ihre langjährige Erfahrung hierzu gebe sie an andere, auch außerbayerische, Universitäten weiter.

„Sie sind eine gefragte Hochschulmanagerin etwa beim ‚Runden Tisch Anerkennung‘ der Hochschulrektorenkonferenz und in strategischen Beratungsprozessen an anderen Hochschulen“, so der Minister an die Preisträgerin gewandt. Auch auf internationaler Ebene setze man beim Aufbau von Forschungsnetzwerken auf ihren Sachverstand. „Unser Wissenschaftssystem lebt von Menschen wie Ihnen, die es prägen und wegweisende Impulse setzen“, betonte Sibler. Darüber hinaus zeichne Prof. Dr. Szczesny ein höchst bemerkenswertes ehrenamtliches Engagement aus. Als Mitglied des Aufsichtsrates der Missionsärztlichen Klinik in Würzburg habe sie die Fusion von Missionsärztlicher Klinik und Juliusspital forciert und wertvolle Synergieeffekte möglich gemacht.

Bild: Wissenschaftsminister Bernd Sibler (links) mit Prof. Dr. Andrea Szczesny (Photo Credit: StMWK)

Prof. Dr. Horst Domdey

Prof. Dr. Horst Domdey erhielt anlässlich einer Veranstaltung in München von Wissenschafts- und Kunstminister Bernd Sibler die Auszeichnung „PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM“ des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst.

Als „Vernetzer im Bereich Life Sciences in Bayern“ charakterisierte Wissenschaftsminister Bernd Sibler den Biochemiker und ehemaligen Lehrstuhlinhaber an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU): „Sowohl in der Wissenschaft als auch in der Wirtschaft verfügen Sie über profunde Kenntnisse. Sie wissen genau, wie wissenschaftliche Erkenntnisse in die Anwendung gebracht werden können. Sie haben den besonderen Blick für erfolgreiche innovative Unternehmensgründungen aus der Wissenschaft heraus.“

Ein bestens bekanntes Beispiel dafür und weltweit beachtetes Aushängeschild für München, Bayern und Deutschland im Bereich der Biotechnologie sei der Campus Martinsried. Der Vermittlung zwischen Forschung und Praxis nehme sich Prof. Dr. Domdey laut Minister Sibler auch als Geschäftsführer der BioM Biotech Cluster Development GmbH mit herausragendem Engagement an.

„Ebenso sind Sie im Wissenschaftsbetrieb ein gefragter Experte, wenn es darum geht, bayerische Forschungsnetzwerke zu leiten oder zu koordinieren. Dafür danke ich Ihnen ganz herzlich!“, betonte Sibler. „Bei Forschungsvorhaben zu großen und gesellschaftlich hochrelevanten Themen laufen bei Ihnen die Fäden zusammen. Der Freistaat weiß um Ihre wertvolle Arbeit, die Sie zum Beispiel für das Bayerische Genomforschungsnetzwerk geleistet haben und aktuell für unser neues Forschungsnetzwerk zum Kampf gegen multiresistente Keime leisten.“

Auch um die Wissenschaftskommunikation und die Nachwuchsförderung habe sich Prof. Dr. Domdey in besonderer Weise verdient gemacht. „Ihrem Lebenswerk, ihrer Vermittlung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, gebührt außerordentliche Anerkennung“, so Sibler.

Bild: Wissenschaftsminister Bernd Sibler (rechts) mit Prof. Dr. Horst Domdey (Photo Credit: StMWK)

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang A. Herrmann, Präsident a.D. der Technischen Universität München (TUM)

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang A. Herrmann war von 1995 bis 2019 Präsident der Technischen Universität München (TUM). Er erhielt die Auszeichnung „PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM“ für höchste Verdienste um den Wissenschaftsstandort Bayern. 2012 hatte ihn der Deutsche Hochschulverband zum „Präsidenten des Jahres“ gekürt. Herrmann war insbesondere auch Leiter der Strukturkommission zum Aufbau der neuen Technischen Universität Nürnberg und von 1998 bis 2014 Vorsitzender des Verwaltungsrats des Deutschen Museums in München.

"Ihr Name ist untrennbar mit dem weltweit renommierten Ansehen der Technischen Universität München verbunden. Als dienstältester Universitätspräsident Deutschlands haben Sie in der Wissenschaft national und international Maßstäbe gesetzt", gratulierte Wissenschaftsminister Sibler anlässlich der Auszeichnung. Herrmann sei nicht nur ein Spitzenforscher und einer der meistzitierten deutschen Chemiker, sondern auch ein herausragender Wissenschaftsmanager und Reformer der bayerischen Hochschullandschaft, so Sibler weiter. Unter seiner Ägide habe die bisher dreimal zur Exzellenzuniversität gekürte TUM eine hervorragende Position in der nationalen und internationalen Hochschullandschaft erreicht und belege stets vorderste Plätze in renommierten Hochschulrankings. Weiter sei es Herrmann maßgeblich zu verdanken, dass die TUM ihr einmaliges und international als Markenzeichen wahrgenommenes Profil aus Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Medizin und Lebenswissenschaften konsequent zur „Entrepreneurial University“ weiterentwickelt habe.

 

Bild: Wissenschaftsminister Bernd Sibler (links) mit Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang A. Herrmann  (Photo Credit: StMWK)

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