Regensburg Klinikleiter für Unfallchirurgie Professor Dr. Nerlich geht in Ruhestand

Wissenschaftsminister Bernd Sibler dankte Prof. Dr. Michael Nerlich für seine langjährige und herausragende Arbeit
Wissenschaftsminister Bernd Sibler dankte Prof. Dr. Michael Nerlich für seine langjährige und herausragende Arbeit

Mehr als ein Vierteljahrhundert Unfallchirurgie: Mit Prof. Dr. Michael Nerlich verlässt ein herausragender Wissenschaftler und hochkarätiger Chirurg das Universitätsklinikum Regensburg.

Wissenschaftsminister Bernd Sibler
Wissenschaftsminister Bernd Sibler

Universität und Universitätsklinikum Regensburg (UKR) verabschiedeten Professor Dr. Michael Nerlich, der seit 1992 die Professur und die Klinikleitung für Unfallchirurgie innehatte sowie die Trauma-Versorgung in ganz Ostbayern maßgeblich beeinflusst hat. Wissenschaftsminister Sibler betonte bei der feierlichen Verabschiedung in Regensburg: „Professor Dr. Nerlich hat die Regensburger Unfallchirurgie seit mehr als 25 Jahren entscheidend mit aufgebaut, weiterentwickelt und geprägt. Er hat einen großen Anteil am hervorragenden Ruf des Universitätsklinikums Regensburg. Für die Menschen im ostbayerischen Raum hat er ein enges Netzwerk der Notfallmedizin initiiert und damit die medizinische Versorgung deutlich verbessert. Seine herausragende Arbeit und sein großes Engagement als Wissenschaftler und hochkarätiger Chirurg sind beeindruckend. Damit hat Professor Dr. Nerlich auch zum großen Renommee des Medizinstandorts Bayern in besonderer Weise beigetragen.“

„Mit Professor Michael Nerlich verlässt uns ein Mann der ersten Stunde, der über seine ganze berufliche Laufbahn hinweg nie die Freude daran verloren hat, Neues zu lernen und auszuprobieren. Mit außergewöhnlichem persönlichen Engagement sowie hoher medizinischer und wissenschaftlicher Kompetenz hat er die Unfallchirurgie in Regensburg aufgebaut und durch starke Netzwerkarbeit und Innovationsgeist die Unfallversorgung für ganz Ostbayern entscheidend geprägt“, unterstrich Professor Dr. Oliver Kölbl, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Regensburg, in seinem Grußwort die Leistungen seines ärztlichen Kollegen. Neben Professor Kölbl würdigten ihn dabei auch der Präsident der Universität Regensburg, Professor Dr. Udo Hebel, der Dekan der Fakultät für Medizin, Professor Dr. Dr. Torsten E. Reichert, sowie der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie, Professor Dr. Bernd Kladny.

Eine Versorgungslücke für die Region wird geschlossen

Professor Nerlich studierte von 1972 bis 1978 Humanmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, wo er 1979 promovierte. Nach verschiedenen Stationen im In- und Ausland wurde er 1992 als Professor für Unfallchirurgie an die Universität Regensburg berufen. Damit verbunden war auch die Leitung der Abteilung für Unfallchirurgie am neuen Universitätsklinikum. Als erste ihrer Art in Bayern – angesiedelt in der Klinik und Poliklinik für Chirurgie, aber hochschulrechtlich eigenständig – nahm die Abteilung mit Beginn der stationären Patientenversorgung am Universitätsklinikum Regensburg am 1. Juni 1992 ihre Arbeit auf. Seitdem ist die Unfallchirurgie ein wichtiger Teil der medizinischen Versorgung in der Region und wurde aufgrund der stetigen Weiterentwicklung ihrer Leistungen im Jahr 2014 zu einer Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie umstrukturiert. Heute werden hier jährlich 10.000 Patienten ambulant und 2.000 stationär versorgt. Im Fokus stehen dabei unfallbedingte Verletzungen und Folgeschäden, insbesondere am Bewegungsorgan. Diese umfassen neben Knochenbrüchen auch Gelenkschäden sowie Muskel-, Sehnen- und Weichteilverletzungen des Skelettsystems.

Als 2012 am Caritas-Krankenhaus St. Josef eine Klinik für Unfallmedizin gegründet wurde, übernahm Professor Nerlich im Rahmen eines hausübergreifenden Kooperationsmodells dort ebenfalls die Leitung. Mit den Schwerpunkten Alterstraumatologie und Gelenkchirurgie wurde durch diese Zusammenarbeit eine Versorgungslücke für die gesamte Region geschlossen.

„Es war eine der größten, aber auch schönsten Herausforderungen meines Lebens, 1992 am neuen Universitätsklinikum in Regensburg die damalige Abteilung für Unfallchirurgie in Betrieb zu nehmen. Dabei und beim weiteren Auf- und Ausbau war mein Team immer meine wichtigste Stütze – einige Mitarbeiter begleiten mich bereits seit Anfang an. Diese vertrauensvolle Zusammenarbeit stellt die Basis für eine erfolgreiche Patientenversorgung sowie für unsere Tätigkeiten in Forschung und Lehre dar. Darüber hinaus ist es notwendig, Visionen und Ziele zu haben und tatkräftig an deren Umsetzung zu arbeiten", blickt Professor Nerlich auf seine Zeit in Regensburg zurück.

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