Pressemitteilung

Nr. 203 – 22. September 1999

 Morgen zentraler Mathematik-Test an allen bayerischen Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien

 Am morgigen Donnerstag findet an allen bayerischen Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien zum zweiten Mal der zentrale Mathematik-Test für die Jahrgangsstufe 7 (Hauptschule) bzw. 9 (Realschule und Gymnasium) statt. Der Test soll nach den Worten von Kultusministerin Hohlmeier Aufschluss über den mathematischen Kenntnisstand der Schüler geben und eine Orientierungshilfe für die weitere Arbeit von Schülern und Lehrern schaffen. Geprüft werden Grundwissen und Problemlösefähigkeit der Schüler und nicht „Lernwissen".

Mit der Durchführung des zentralen Tests wird auf den Erkenntnissen des Mathematiktests im vergangenen Schuljahr aufgebaut, der zwar freiwillig war, aufgrund der enorm hohen Beteiligung de facto jedoch nahezu flächendeckend. Anlass für die Prüfung war die im letzten Jahr vorgestellte Third International Mathematics and Science Study (TIMSS), die den bayerischen Schülerinnen und Schülern im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich im bundesweiten Vergleich zwar einen Wissensvorsprung von einem bis eineinhalb Jahren attestierte, im internationalen Vergleich jedoch Nachbesserungsbedarf aufzeigte. Nach Auswertung des Tests wurde ein Maßnahmenkatalog zur Steigerung der Qualität des Mathematikunterrichts – mit einer ersten Schwerpunktsetzung in der Lehrerfortbildung – erarbeitet. Damit werden die mit der Bildungsoffensive Mathematik Bayern bereits eingeleiteten Schritte zur Stärkung der Effizienz des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts gezielt fortgeführt. Mit den verpflichtenden Jahrgangsstufentests wird nun in regelmäßigen Abständen überprüft, ob diese Maßnahmen zu greifen beginnen. Der zentrale Mathematiktest setzt genau bei den Aufgabenfeldern an, in denen nach der TIMS-Studie Schwächen zu erwarten sind.

Neu ist in diesem Schuljahr, dass der Test auch für die Hauptschule verpflichtend ist und an allen Schulen benotet wird, wobei die Noten für den Jahresfortgang der Schüler nicht zählen. Ab dem Schuljahr 2000/01 soll das Testergebnis als einfache mündliche Note gewertet werden. Auch in Zukunft werden den Schulen detaillierte Rückmeldungen über die landesweiten Ergebnisse zur schulinternen Auswertung mitgeteilt.

Die Arbeitszeit beträgt 40 Minuten, die Verwendung eines Taschenrechners ist nicht erlaubt. Zur Entlastung der Schüler soll der Tag schulaufgabenfrei gehalten werden.

Brigitte Waltenberger-Klimesch
Stellvertretende Pressesprecherin des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus

Dorothee Erpenstein
Pressesprecherin im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus