Pressemitteilung

Nr. 22 – 26. Januar 1999

Kultusministerin Hohlmeier fordert Intensivierung der fächerübergreifenden Zusammenarbeit an Schulen / Mobilität der Gesellschaft erfordert geistige Flexibilität

Kultusministerin Monika Hohlmeier will die fächerübergreifende Zusammenarbeit an den Schulen intensivieren. Auf der Eröffnungsveranstaltung der Ausstellung „Mobilität – Die bewegte Gesellschaft" am Dienstag im Münchner SiemensForum forderte sie Lehrkräfte auf, die bereits bestehenden Möglichkeiten der Kooperation über die Grenzen von Natur- und Geis-teswissenschaften hinweg stärker zu nutzen. „Die Mobilität der Gesellschaft verlangt zunehmend geistige Flexibilität. Die Schulen haben den Auftrag, fächerübergreifendes vernetzes Denken zu fördern", erklärte die Ministerin. Außerdem müsse die Schule den jungen Menschen vermitteln, dass technologischer Fortschritt und gesellschaftliche Entwicklungen aufs Engste miteinander verbunden seien. „Nur wer diese Wechselwirkung kennt, wird in der Lage sein mitzuentscheiden, welche neuen Technologien gefördert werden sollten", betonte Frau Hohlmeier. Die Auswirkungen der Buchdruckerkunst auf die Reformation oder die Bedeutung der wissenschaftlichen Astronomie für die Entwicklung zahlreicher optischer Geräte seien anschauliche Beispiele.

Die Kultusministerin stellte eine Handreichung vor, die als Begleitmaterial zur Ausstellung vom Staatsinstitut für Schulpädagogik und Bildungsforschung erarbeitet wurde und Anregungen zur fächerübergreifenden Zusammenarbeit zwischen Geschichte und Physik bietet. Die fächerübergreifende Zusammenarbeit sei bereits zu einem der leitenden Prinzipien der gegenwärtigen Lehrplangeneration erhoben worden, sei in der Praxis jedoch häufig zu sehr an eng verwandte Fächer wie beispielsweise Physik und Chemie gebunden. Im Rahmen regionaler Lehrerfortbildungen werde die Kooperation nun gestärkt. Im Deutschen Museum konnten sich beispielsweise Geschichts- und Physiklehrer in einem gemeinsamen Projekt über die Entwicklung der Elektrotechnik informieren. Die Handreichung zur Ausstellung diene darüber hinaus aber auch dem Ziel, Schülerinnen und Schüler zu einer sachlich abwägenden Auseinandersetzung mit dem Phänomen des „technischen Fortschritts" zu befähigen. Bei der „Förderung der Technikakzeptanz" im Rahmen schulischer Bildung gehe es darum, Schülern einen vorurteilsfreien Zugang zu modernen Technologien zu ermöglichen.

Die Ministerin würdigte die Ausstellung „Mobilität – Die bewegte Gesellschaft" als eine wertvolle Ergänzung des schulischen Unterrichts. Die Behandlung der Technikgeschichte gewinne für Schüler an Reiz, wenn man die Geräte und Maschinen, von denen man im Unterricht höre, in natura betrachten, berühren und ausprobieren könne. Frau Hohlmeier ermunterte die Schulklassen zum Besuch der Ausstellung. Sie ist vom 27. Januar bis zum 19. September 1999 im SiemensForum München, Prannerstraße 10, zu sehen.

 

Dorothee Erpenstein
Pressesprecherin im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus