3. April 1997

Bayerische Schulen ans Netz - Kultusminister Zehetmair kündigt weiteren Ausbau der Telekommunikation an Schulen an

Den weiteren Ausbau der Telekommunikation an Bayerns Schulen hat Kultusminister Hans Zehetmair angekündigt. Wie der Minister am Donnerstag in München mitteilte, habe er jetzt in einem Schreiben alle Schulen auf die Fördermöglichkeiten hingewiesen, die die Staatsregierung im Rahmen des Projekts "Bayern Online" beschlossen habe. Insgesamt stehen für den Ausbau der Telekommunikation an den Schulen Mittel in Höhe von 10 Mio DM zur Verfügung. Generell habe sich die Staatsregierung mit "Bayern Online" zum Ziel gesetzt, möglichst alle Bürger sowie Unternehmen und Verwaltungen in Bayern frühzeitig mit den neuen Telekommunikations-Technologien vertraut zu machen und ein umfassendes Telekommunikations-Netzwerk für Bayern einzurichten. Vor kurzem nun sei das Förderprogramm "Bayern Online II" aufgelegt worden. Für den Schulbereich sehe es vor, ein sogenanntes Bayerisches Schulnetz zu installieren und allen bayerischen Schulen einen preiswerten Netzzugang zum Ortstarif zu ermöglichen. Für die Schulen soll es schulortnahe Einwählmöglichkeiten über das bereits bestehende Hochschulnetz oder über regionale Bürgernetzvereine geben. Wie der Minister erklärte, sei das Schreiben auch an die kreisfreien Städte und Landkreise gegangen, die für den Sachaufwand der Schulen zuständig sind, mit dem Hinweis auf Fördermöglichkeiten der EU, um eine breite regionale Streuung bei der Förderung zu erreichen.

Konkret sieht das Programm "Bayern Online II" vor, daß rund 750 Schulen Förderung für eine Zusatzausstattung für Telekommunikation und Vernetzung erhalten. Außerdem soll an rund 300 Schulen die Einbindung von Fachräumen und einzelnen Klassenzimmern in das Rechnernetz erprobt werden. Hier bietet sich vor allem der Ausbau der Schulbibliothek zu einem modernen Informationszentrum an. Die einzelne Schule kann einen Zuschuß von maximal 5000 DM für den Server und maximal 6500 DM für den Anschluß von zwei Fachräumen erhalten. Voraussetzung ist allerdings, daß eine zeitgemäße EDV-Ausstattung an der Schule vorhanden ist und der Aufwandsträger sich entsprechend an den Kosten beteiligt. Zusätzlich wird die Bereitstellung von regionalen Einwählknoten für Schulen gefördert. Hier empfiehlt der Minister, mit den Bürgernetzvereinen zusammenzuarbeiten, die in der Regel auch den Schulen beim Aufbau und bei der Betreuung des Schulservers helfen könnten.

Zehetmair erklärte, daß die Schulen in diesen Tagen zwei Informationsbroschüren zu den Themen "Internetzugang für die Schule" und "Datennetze - Möglichkeiten und Gefahren" erhalten, die als technische und inhaltliche Einführung gedacht sind. Die Schulen könnten sich auch jederzeit von der Zentralstelle für Computer im Unterricht in Augsburg beraten lassen. Außerdem plane die Akademie für Lehrerfortbildung in Dillingen regionale Fortbildungsveranstaltungen. Auch die Förderinitiative "Schulen ans Netz" der Deutschen Telekom und des Bundes habe nunmehr die zweite Bewerbungsrunde um Fördermittel gestartet, nachdem im letzten Jahr bereits 430 Schulen in Bayern eine Förderung für Einstiegsprojekte und 25 Schulen für Modellprojekte erhalten konnten. Dies sei vor allem für diejenigen Schulen interessant, die 1996 nicht berücksichtigt wurden. Für die in diesem Schuljahr geförderten Einstiegsprojekte sei eine Anschlußförderung möglich.

Bayerisches Staatsministerium
für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst
Toni Schmid, Pressereferent