St. Ottilien "Lebendige Erinnerungskultur" bei Benefizkonzert mit Anne-Sophie Mutter

Die Weltklassegeigerin Anne-Sophie Mutter auf der Bühne
Die Weltklassegeigerin Anne-Sophie Mutter auf der Bühne

Anne-Sophie Mutter und das Orchester der Buchmann-Mehta School of Music Tel Aviv gaben im Kloster St. Ottilien ein Benefizkonzert im Gedenken an das sogenannte Liberation Concert 1945. Bayerns Kunstministerin Prof. Dr. med. Marion Kiechle würdigte die „lebendige Erinnerungskultur“.

Hans-Joachim Scholz (Initiator Klassikfestival AMMERSEErenade), Michelle Müntefering (Staatsministerin für internationale Kultur- und Bildungspolitik im Auswärtigen Amt), Prof. Dr. med. Marion Kiechle (Bayerische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst), Dr. h.c. Charlotte Knobloch (Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern), Anne-Sophie Mutter, Abt Dr. Notker Wolf (5. Erzabt von St. Ottilien, 2000 -2016 Abtprimas des Benediktinerordens), Doris M. Pospischil (Initiatorin Klassikfestival AMMERSEErenade) (v.l.n.r.)
Hans-Joachim Scholz (Initiator Klassikfestival AMMERSEErenade), Michelle Müntefering (Staatsministerin für internationale Kultur- und Bildungspolitik im Auswärtigen Amt), Prof. Dr. med. Marion Kiechle (Bayerische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst), Dr. h.c. Charlotte Knobloch (Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern), Anne-Sophie Mutter, Abt Dr. Notker Wolf (5. Erzabt von St. Ottilien, 2000 -2016 Abtprimas des Benediktinerordens), Doris M. Pospischil (Initiatorin Klassikfestival AMMERSEErenade) (v.l.n.r.)

„Dieses Gedenkkonzert erinnert nicht nur an das Liberation Concert 1945 im Kloster St. Ottilien, sondern auch an die Geburt der über 400 Ottilien-Babys, deren Leben hier begonnen hat. Heute sind diese Menschen mit ihren oberbayerischen Wurzeln auf der ganzen Welt zu Hause. Umso mehr freue ich mich, dass manche von ihnen heute Nachmittag den Weg hierher nach St. Ottilien zurückgefunden haben. Diese Veranstaltung ist mehr als nur ein Konzert, es ist lebendige Erinnerungskultur“, so Kunstministerin Prof. Dr. med. Marion Kiechle.

Zwischen 1945 bis 1948 wurden unter jüdischer Leitung einige Tausend Holocaust-Überlebende im dafür eingerichteten Klosterhospital in der Erzabtei St. Ottilien medizinisch betreut und 419 sogenannte Ottilien-Babys geboren. Im Mai 1945 wurde neben dem Hospital das erste „Displaced Persons (DP) Orchestra“ von befreiten jüdischen Häftlingen und Zwangsarbeitern in St. Ottilien gegründet. Es stieg zum bedeutendsten DP-Orchester in der amerikanischen Besatzungszone auf.

Das Gedenkkonzert „Liberation Concert 1945“ findet als Sonderveranstaltung im Rahmen der AMMERSEErenade 2018 statt und erinnert an das „Liberation Concert 1945“ kurz nach Kriegsende. Die Weltklassegeigerin Anne-Sophie Mutter und das Orchester der Buchmann-Mehta School of Music Tel Aviv lassen dieses historische Konzert von 1945 neu entstehen.

„Ich bin überzeugt, dass diese außergewöhnliche Veranstaltung der existenziellen Kraft der Musik Ausdruck verleihen wird. Sie vermag es immer wieder, Zuversicht und Trost zu spenden – selbst in dunkelsten Zeiten größter Hoffnungslosigkeit“, betonte Kunstministerin Prof. Dr. med. Marion Kiechle.

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